Richard Maux

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Maux, Richard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Maux, Richard Karl
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.phil., Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  28565
GNDGemeindsame Normdatei 116858397
Wikidata Q55674843
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. Jänner 1893
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 2. August 1971
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Altphilologe, Komponist, Musikpädagoge
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  6. August 1971
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Nummer 29
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  historisches Grab
  • 2., Untere Donaustraße 29 (Geburtsadresse)
  • 10., Kundratstraße 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 11. Juni 1965)

Maux Richard, * 26. Jänner 1893 Wien, † 2. August 1971 Wien Altphilologe, Komponist, Musikpädagoge.

Biografie

Maux studierte gemeinsam mit Korngold und Schreker bei Hermann Graedener (Freund von Brahms) Kontrapunkt, Harmonie- und Formenlehre sowie an der Universität Wien klassische Philologie (bei Kappelmacher, Arnim, Hauler und Radermacher); arbeitete schon als Student an der Realenzyklopädie der classischen Altertumswissenschaft von Pauly-Wissowa mit. Maux beschäftigte sich mit Ausdruckstanz, ließ seine Stimme ausbilden und nahm Unterricht im Instrumentieren bei Hans Gál, der ihn außerdem in Fragen der Schulmusik beriet. Als Musikpädagoge war Maux dem Gedanken der Arbeitsschule verpflichtet und erlangte für die zur Selbsttätigkeit anregenden Methoden international Zustimmung. Als Komponist bezeichnete er seine Stilrichtung selbst als "Spätromantik mit stark impressionistischem Einschlag". Seine Kunst ist Stimmungskunst, die nie das formale Gefüge zugunsten von Klangmalerei aufgibt; das knapp den Text gestaltende und ausdeutende Lied behauptet in seinem Werk absoluten Vorrang (von den über 950 Klavierliedern sind 193 gedruckt, von 95 Kammermusiken 81). Seine vier Symphonischen Dichtungen (Die Flucht der Heiligenfiguren; Symphonisches Triptychon; Schnee; Die Unbekannte von der Seine) wurden zwar aufgeführt, aber ebensowenig gedruckt wie die 62 Orchesterlieder, sieben Bühnenmusiken und das Streichquartett in D-Dur. Er vertonte am häufigsten Felix Braun, Hermann Hesse, Alma Johanna Koenig, Agnes Miegel, Hertha Parak, Paula von Preradović, Else Reitermayer (Ehefrau), Rainer Maria Rilke, Richard Schaukal, Anton Wildgans und Stefan Zweig. Die Vertonung einer "Ostmark-Hymne" nach Worten seiner Frau im Jahr 1938 und seine Mitgliedschaft beim Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) zeigen, dass Maux zumindest unmittelbar nach dem sogenannten "Anschluss" eine Affinität zum Hitler-Regime gehabt hat.

Zu den wichtigsten Interpreten seiner Musik gehörten die Sänger(innen) Marie Gutheil-Schoder und Hilde Rössel-Majdan sowie Hans Duhan, Hermann Gallos, Paul Lorenz, Leo Slezak und Eberhard Wächter, außerdem die Schauspielerinnen Helma Gautier, Julia Janssen, Maria Mayen, Aglaja Schmid und Alma Seidler sowie Heinz Woester.

Literatur

  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Erich H. Müller [Hg.]: Deutsches Musiker-Lexikon. Dresden: Limpert 1929
  • Kürschners Deutscher Musiker-Kalender. Berlin: de Gruyter 1954, S. 806 ff.
  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Musikgeschichte Österreichs. Band 2. Graz / Wien / Köln: Styria 1979, S. 427
  • Das österreichische Lied des 20. Jahrhunderts. Sonderausstellung, 4. -25. April 1973. Mit Beispielen aus Malerei und Graphik dieser Zeit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek 1973, S. 25
  • Hermann Hesse und die Musik. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag des Dichters, 9. November 1977 bis 31. Jänner 1978. Wien: Österreichische Nationalbibliothek 1977 (Kataloge der Sonderausstellungen in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek), S. 60 ff.
  • Robert Schollum: Das österreichische Lied des 20. Jahrhunderts. Tutzing: Schneider 1977, S. 99 ff.
  • Ernst Decsey: Erfreuliche Schaffenskraft. In: Deutsche Tageszeitung, 07.04.1920
  • Emil Petschnig: Musikunterricht für die Zukunft. In: Zeitschrift für Musik 4 (1926), S. 18
  • Julius Korngold: Klargeformte Lyrik. In: Neue Freie Presse. Wien, 01.11.1931
  • Carl Laute: Sich selber treu. In: Neue Freie Presse. Wien, 23.10.1938
  • Joseph Marx: Lieder von Richard Maux. In: Neues Wiener Journal, 15.11.1931
  • Heinrich Kralik: Komponistenabend Richar Maux. In: Neues Wiener Journal, 21.11.1936
  • Erik Werb: Der Komponist Richard Maux. In: Volkszeitung, 04.12.1940
  • Hans Zwölfer: Bildnisse: Richard Maux. In: Theater der Jugend 25/1947, S. 8
  • Andreas Weigel: Stars in Gars. Schaffen und Genießen - Künstler in der Sommerfrische Gars am Kamp. Gars/Horn: Zeitbrücke - Museum Gars am Kamp 2017

Weblinks