Maria Mayen-Reimers
Maria Mayen-Reimers, * 11. Mai 1892 Wien, † 15. Juli 1978 Bad Goisern, Schauspielerin.
Biografie
Nach der Schauspielausbildung in Berlin an der Marie-Seebach-Schule des Königlichen Schauspielhauses erhielt sie ihre ersten Engagements 1911/12 am Stadttheater Bonn und 1912/13 am Lessingtheater in Berlin. Ab 1913 war sie Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, 1926 wurde sie mit dem Titel Kammerschauspielerin ausgezeichnet. Sie spielte bis zum Zweiten Weltkrieg zahlreiche Hauptrollen, unter anderem: Agnes Sorel in Friedrich Schillers "Die Jungfrau von Orleans" (1920), Ida in Gustav Freytags "Die Journalisten" (1921), Jeanne in August Strindbergs "Rausch" (1927), Delfine (1928) und Marie (1934) in Hermann Bahrs "Das Konzert". Nach Ende des Krieges trat sie nur mehr in kleineren Rollen auf, unter anderem 1948 als Hofdame in "Undine" von Jean Giraudoux und 1950 als eine der Vier Grauen Weiber in Johann Wolfgang Goethes Faust, 2. Teil. 1953 zog sie sich von der Bühne zurück, spielte aber noch gelegentlich, unter anderem 1954 Jemina in Bernard Shaws "Der Kaiser von Amerika", in der Uraufführung (10. September 1955) von Knut Hamsuns "Victoria" die Müllerin und 1956 Fräulein Blumenblatt in Johann Nestroys "Einen Jux will er sich machen". Seit 1920 war mit dem Psychoanalytiker und Schriftsteller Rudolf Urbantschitsch verheiratet, hatte das Paar die gemeinsame Tochter Elisabeth Urbancic. Nach der Scheidung 1938 heiratete sie ihren Kollegen Emmerich Reimers.
Literatur
- Rainer Lenius: Wiener Spuren berühmter Schauspielerinnen und Schauspieler. Wien: Verband Wiener Volksbildung 2004
- Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 3. Bern Francke 1992– Nachtragsband 5, Berlin de Gruyter 2017
- Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von 200 Jahren (hrsg. vom Österreichischen Bundestheaterverband, Sammlung u. Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien Ueberreuter, 2 Bde., o. J. [1979]