Emmerich Reimers
Emmerich Reimers, * 21. Juli 1886 Wien, 19. Oktober 1970 Wien, Schauspieler.
Biografie
Der Sohn des Schauspielers Georg Reimers debütierte nach einem abgebrochenem Studium der Germanistik 1908 am Stadttheater Eisenach als Mortimer in Friedrich Schillers "Maria Stuart". Als "jugendlicher Liebhaber" und "Bonvivant" spielte er in Eisenach bis 1910, anschließend an den Stadttheatern in Hamburg-Altona (1910–1912) und Leipzig (1912–1914 und 1917/18), von 1914–1917 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. 1918 wurde er Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater und verkörperte zahlreich größere und später kleinere Rollen, unter anderem 1920 den Hovstad in "Ein Volksfeind" von Henrik Ibsen, 1931 den Dr. Hans Agi in Franz Molnárs "Der Schwan", in den Uraufführungen "Donadieu" (1. Oktober 1953) von Fritz Hochwälder den Nicolas und in "Victoria" (10. September 1955) von Knut Hamsun den Müller. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er auch als Sprecher im österreichischen Rundfunk. Er wurde ausgezeichnet mit dem Titel Kammerschauspieler und dem Ehrenring des Burgtheaters.
Reimers war mit seiner Kollegin Gerda Dreger, die von 1924–1932 ebenfalls am Burgtheater spielte, verheiratet. Seine zweite Ehefrau war die Schauspielerin Maria Mayen. Sein Bruder Fritz Reimers war der zweite Ehemann von Lotte Scholdan, der Mutter von Elisabeth Heller. Um 1928 wohnte er in Wien I., Bankgasse 8 und um 1956 in Wien XIX., Grinzinger Strasse 11.
Literatur
- Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 3. Bern Francke 1992 – Nachtragsband 5, Berlin de Gruyter 2017
- Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von 200 Jahren (hrsg. vom Österreichischen Bundestheaterverband, Sammlung u. Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter, 2 Bde., o. J. [1979]