Elisabeth Urbancic

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Daten zur Person

Elisabeth Urbancic, * 13. August 1925 Wien, † 16. Oktober 2021 Wien, Kostümbildnerin, Bühnenbildnerin.

Biografie

Elisabeth Urbancic war die Tochter des Psychoanalytikers und Schriftstellers Rudolf Urbantschitsch, der 1908 das Cottagesanatorium gegründet hatte, und der Schauspielerin Maria Mayen-Reimers. Auch sie träumte davon, Schauspielerin zu werden, doch − so hielt sie in ihren Lebenserinnerungen fest −, war es ihr unangenehm wie andere Kinder von berühmten Schauspielern in die Fußstapfen der Eltern zu treten und entschied sich dafür, ihre Zukunft selbst zu gestalten.[1] Sie studierte von 1944 bis 1948 an der Akademie der bildenden Künste Bühnenbild in der Klasse bei Emil Pirchan und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Daraufhin erhielt sie ein Stipendium und studierte 1949/50 Malerei bei Fernand Léger in Paris. Von 1950 bis 1953 war sie Ausstattungsassistentin an den Münchner Kammerspielen, ab 1953 freiberuflich tätig. Durch ihre Faschings-Raumgestaltung 1954 am Deutschen Theater München wurde Kurt Hoffmann auf sie aufmerksam. Sie wirkte als Bühnen- und Kostümbildnerin in München, am Wiener Burgtheater, bei den Salzburger Festspielen und 1960 als Kostümbildnerin an der Wiener Staatsoper. Sie arbeitete insbesondere für die Regisseure Rudolf Noelte, Axel von Ambesser und Fritz Kortner. "Nicht ein spektakuläres Bild auf die Bühne zu stellen, sondern einen dem Stück dienlichen Raum zu schaffen, ist die Aufgabe. Ich jedenfalls habe meine lebenslange Tätigkeit als Bühnenbildnerin in diesem Sinne verstanden", so Urbancic über ihre Arbeit.[2] Daneben entwarf sie zwischen Ende der 1950er bis Anfang der 1980er Kostüme und Ausstattungen für über 40 Film- und Fernsehproduktionen, vor allem für Filme unter der Regie von Kurt Hoffmann, unter anderem "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", "Das Wirtshaus im Spessart" (beide 1957), "Schloß Gripsholm" (1963) und "Rheinsberg"(1967).

Sie war seit 1953 mit dem Bühnen- und Kostümbildner Johannes Waltz (1922–1964) und nach dessen Tod mit dem Komponisten Alexander Steinbrecher verheiratet. Ihre Kinder sind Martin (Schauspieler & Regisseur), Nicola (Restauratorin), Johannes (Jurist) und Christoph Waltz (Schauspieler).


Literatur

Weblinks

Referenzen

  1. Elisabeth Waltz-Urbancic: Vier Kinder und ein Zeichentisch. Erinnerungen an Theater und Film. Wien: Christian Brandstätter 2016, S. 51
  2. Elisabeth Waltz-Urbancic: Vier Kinder und ein Zeichentisch. Erinnerungen an Theater und Film. Wien: Christian Brandstätter 2016, S. 8