Ilse Bernheimer
Ilse Bernheimer, * 20. Oktober 1892 Wien, † 28. Februar 1985 Venedig, Malerin, Grafikerin.
Biografie
Ilse Bernheimer wurde als Tochter des Chemikers Oskar und dessen Frau Hermine Bernheimer in Wien geboren.
Bei der Kunstschau Wien im Jahre 1908 durfte sie mit 30 Aquarellen mit 16 Jahren an der Jugendabteilung mitmachen.
Sie begann ihre Ausbildung von 1908 bis 1910 an der Kunstgewerbeschule für Frauen und Mädchen bei Adolf Boehm, von 1908 bis 1910 war sie Gasthörerin an der Wiener Kunstgewerbeschule, von 1911 bis 1916 studierte sie bei Anton von Kenner und seinem Assistenten Oskar Kokoschka, Franz Cizek (Ornamentale Formenlehre) und bei Koloman Moser studierte sie Malerei.
1913 war sie an den Vorbereitungen zur Internationalen Frauenstimmrechtskonferenz in Wien beteiligt.
Für für die Wiener Werkstätte entwarf sie 1918 zwei Postkartenmotive und einen silbernen Anhänger.
Ab 1919 hatte sie ihren Aufenthalt in Zürich und arbeitete in der Grafischen Anstalt J.E. Wolfensberger und in Paris. Von 1923 bis1925 lebte sie mit dem Maler Henri Manguin in St. Tropez, wo sie Henri Matisse traf. Ab 1925 unterrichtete Ilse Bernheimer an der Wiener Frauenakademie und stellte in der Künstlervereinigung Hagenbund aus. Im Jahre 1926/27 war sie Privatassistentin von Oskar Strnad (Entwurf von Bühnenbildern). 1932 entwarf sie die Einrichtung für das Haus von Anton Brenner in der Wiener Werkbundsiedlung. 1938 emigrierte sie mit ihren Eltern nach Italien, um der Verfolgung durch den Nationalsozialismus zu entgehen. Ab 1952 war sie Lehrerin an der Glasschule Zanetti auf der Insel Murano.
Literatur
- Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 207
Weblinks
- ANNO: Zeitschrift für Frauen-Stimmrecht. Organ für die politischen Interessen der Frau, Heft 4 Seite 2, 1913
- ANNO: Die Österreicherin - Nummer 9, Seite 5, 1932
Ilse Bernheimer im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.