Irma Schwager

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schwager, Irma
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Wieselberg, Irma
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  358240
GNDGemeindsame Normdatei 136059910
Wikidata Q1672965
GeburtsdatumDatum der Geburt 31. Mai 1920
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 29. Juni 2015
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Politikerin, Widerstandskämpferin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) KPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 28.05.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Feuerhalle Simmering
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ (1954)
  • Vorsitzende des Bundes Demokratischer Frauen (1972)
  • Mitglied des Politischen Büros der KPÖ (1980 bis 1990)
  • Ehrenvorsitzende des Bundes Demokratischer Frauen (1989)
  • Präsidentin der Gesellschaft Österreich - Vietnam (1992 bis 1996)
  • Ehrenvorsitzende der KPÖ (2011)

Irma Schwager, * 30. Mai 1920 Wien, † 29. Juni 2015 Wien, Widerstandskämpferin, Politikerin.

Biografie

Irma Schwager, geborene Wieselberg, wuchs in der Leopoldstadt auf, wo ihre Eltern zwei Gemischtwarengeschäfte betrieben. Bereits in der Zeit des autoritären Dollfuß- Schuschnigg- Regimes erfolgte eine erste politische Prägung. Nach dem "Anschluss" 1938 konnte sie nach Belgien emigrieren, wo sie als Hausgehilfin arbeitete und erste Kontakte zu kommunistischen Organisationen knüpfte. Ihre Eltern und zwei ihrer Brüder fielen dem Holocaust zum Opfer.

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht nach Belgien floh sie nach Frankreich, wo sie im Lager Gurs interniert wurde. Nach mehreren Fluchtversuchen gelang es ihr, sich der Widerstandsbewegung anzuschließen. Als Mitglied von "Travail- anti- allemand" (TA), einer deutschsprachigen Sektion im Rahmen der Résistance, gab sie sich unter falschem Namen als Elsässerin aus und versuchte, deutsche Besatzungssoldaten durch Gespräche und Agitationsmaterial von der Sinnlosigkeit des Krieges zu überzeugen. Dabei war außerordentliches Einfühlungsvermögen lebensnotwendig. Neben der Widerstandstätigkeit arbeitete Schwager in einem Verlag der Wehrmacht in Paris. Inzwischen hatte sie ihren Mann Zalel Schwager, einen Spanienkämpfer, kennengelernt und ein Kind zur Welt gebracht. 1944 wurde sie nach Brüssel geschickt, wo sie Kontakt zum "Front National Autrichien" aufnahm.

1945 kehrte die Familie in das befreite Wien zurück, wo sich Irma Schwager bald in kommunistischen Frauenorganisationen engagierte, insbesondere im "Bund Demokratischer Frauen", in dem sie ab 1952 als Sekretärin arbeitete und dessen Vorsitzende sie 1972 wurde. Zu ihrer beruflichen Tätigkeit gehörten das Verfassen von Publikationen und Werbematerial sowie die Organisation von Druck und Vertrieb des Materials. Schwerpunkte ihrer frauenpolitischen Tätigkeit waren etwa die Berufstätigkeit von Frauen, eine Reform des Familienrechts oder die Forderung nach einer Legalisierung der Abtreibung. Darüber hinaus engagierte sie sich im Kampf gegen atomare Rüstung und gegen die Aktivitäten der USA im Vietnamkrieg. 1989 avancierte sie zur Ehrenpräsidentin des Bundes.

Schwager war auch in der KPÖ aktiv; so war sie ab 1954 Mitglied des Zentralkomitees und von 1980 bis 1990 Mitglied des Politischen Büros. 2011 wurde sie am 35. Parteitag der KPÖ zur Ehrenvorsitzenden der Partei ernannt. Weiters war die Kommunistin in der Freundschaftsgesellschaft Österreich- Vietnam aktiv. Von 1992 bis 1996 fungierte sie als Präsidentin und ab diesem Zeitpunkt als Ehrenpräsidentin der Organisation.

Literatur