Irmtraut Karlsson

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Karlsson, Irmtraut
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Leirer, Irmtraut; Leirer-Karlsson, Irmtraut; Goessler-Leirer, Irmtraut
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  39859
GNDGemeindsame Normdatei 123091098
Wikidata Q1673052
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. Mai 1944
GeburtsortOrt der Geburt Windschau
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Politikerin, Psychologin, Autorin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied des Bundesrates (29.01.1987 bis 18.10.1993)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (19.10.1993 bis 06.11.1994)
  • Bundesfrauensekretärin der SPÖ (1985 bis 1996)
  • Generalsekretärin der Sozialistischen Fraueninternationale in London (1980 bis 1985)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (15.12.1994 bis 14.01.1996)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (14.03.1996 bis 28.10.1999)
  • Präsidentin der Österreichischen Liga für Menschenrechte (2008 bis 2009)
  • Geschäftsführerin des ersten Wiener Frauenhauses

  • Frauenkrimipreis (Verleihung: 2002)


Irmtraut Karlsson, * 4. Mai 1944 Windschau (Mähren), Psychologin, Politikerin, Autorin.

Biografie

Irmtraut Karlsson, geborene Leirer, wuchs in Döbling auf, wo sie das Gymnasium besuchte und 1962 maturierte. Anschließend studierte sie Psychologie an der Universität Wien und promovierte 1971. Zusätzlich erwarb sie in den Jahren 1969 bis 1971 ein Diplom für Soziologie am Institut für Höhere Studien Wien. Danach war sie in der Magistratsabteilung 11 tätig und leitete bis 1979 die sozialpsychologische Grundlagenforschung. Parallel dazu unterrichtete Karlsson an der Akademie für Sozialarbeit in Wien.

Von Jugend an politisch interessiert, war Karlsson unter anderem Mitglied der Wiener Kinderfreunde und engagierte sich in der Jungen Generation Wien, dem Jugendreferat der SPÖ, sowie im Verband Sozialistischer Student_innen. Nach einer kurzen Zwischenstation im Staatssekretariat für allgemeine Frauenfragen bei Johanna Dohnal war sie von 1980 bis 1985 als Generalsekretärin der Sozialistischen Fraueninternationale in London tätig. Zurück in Wien fungierte Irmtraut Karlsson von 1985 bis 1996 als Bundesfrauensekretärin der SPÖ. Ab Jänner 1987 gehörte sie dem Bundesrat an; im Oktober 1993 wechselte sie in den Nationalrat, dem sie – mit kurzen Unterbrechungen – bis Oktober 1999 angehörte.

Jahrzehntelang war Irmtraut Karlsson vor allem an der Gestaltung der SPÖ-Frauenpolitik und somit an zahlreichen familien- und frauenpolitischen Reformen der 1970er bis 1990er Jahre maßgeblich beteiligt. Immer wieder arbeitete sie dabei eng mit Johanna Dohnal zusammen, etwa für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs oder ab 1975 an der Gründung eines Frauenhauses. Gemeinsam mit einer Gruppe engagierter Studierender der Sozialakademie erarbeitete Karlsson im Herbst 1977 die ersten Konzepte zur Errichtung eines autonomen Frauenhauses. Im Jänner 1978 begründete sie gemeinsam mit Johanna Dohnal und Christian Broda den Verein "Soziale Hilfen für gefährdete Frauen und ihre Kinder", den Trägerverein des ersten Wiener Frauenhauses, das noch im November desselben Jahres eröffnet werden konnte. Viele Jahre war sie Geschäftsführerin dieses ersten Wiener Frauenhauses und fungierte später auch als Vorsitzende des Trägervereins (bis 1996).

Seit Beendigung ihrer politischen Karriere ist Irmtraut Karlsson Autorin von Kriminalromanen und Sachbüchern und engagiert sich in ihrem Heimatbezirk Josefstadt für eine lebendige Erinnerungskultur. 2007 zählte sie zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "Steine der Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes in der Josefstadt", auch bietet sie immer wieder "Stadtspaziergänge" zu verschiedenen Themen durch die Josefstadt an. 2008/2009 war sie Präsidentin der Österreichischen Liga für Menschenrechte.


Werke (Auswahl)

  • Irmtraut Karlsson [Hg.]: Ein gebrochenes Tabu. Frauenhäuser in Österreich. Wien: Deuticke 1988
  • Irmtraut Karlsson: Mord am Ring. Linz: Ed. Pro Mente 2001
  • Irmtraut Karlsson: Tod der Trüffelsammlerin. Linz: Ed. Pro Mente 2002
  • Irmtraut Karlsson: Mordsschmankerln. Mehlspeiskrimis. Berndorf: Kral 2006
  • Irmtraut Karlsson / Manfred Kerry / Tina Walzer: … Lebte in der Josefstadt. Steine der Erinnerung 1938–1945. Wien: Milena Verlag 2008
  • Petra Weiß / Irmtraut Karlsson: Die Toten von Bruck. Dokumente erzählen Geschichte. Vorurteile – Anordnungen – Schicksale. Berndorf: Kral 2008
  • Georg Hönigsberger / Irmtraut Karlsson: Verwaltete Kindheit. Der österreichische Heimskandal. Berndorf: Kral 2013
  • Irmtraut Karlsson [Hg.]: Wege der Erinnerung … in der Josefstadt: Wien: Czernin 2018
  • Irmtraut Karlsson / Adelheid Schwarz: Franz Veitschegger. Mein Leben für die Bahn. Berndorf: Kral 2021


Literatur


Irmtraut Karlsson im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks