Isidor Sadger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Sadger, Isidor
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  366957
GNDGemeindsame Normdatei 121068676
Wikidata Q88009
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. Oktober 1867
GeburtsortOrt der Geburt Nowy Sącz 1212897-1
SterbedatumSterbedatum 21. Dezember 1942
SterbeortSterbeort KZ Theresienstadt 4078255-4
BerufBeruf Arzt, Psychoanalytiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Isidor Sadger, * 29. Oktober 1867, Nowy Sącz (Polen), † 21. Dezember 1942 KZ Theresienstadt, Arzt und Psychoanalytiker.

Biografie

Frühe Jahre

Der Sohn des jüdischen Ehepaares Miriam und Hersch Sadger wurde in Galizien geboren. Er besuchte in Wien die Schule und maturierte im Jahr 1885 am Communalen Gymnasium Wien II. Anschließend studierte er Medizin und promovierte 1891 an der Universität Wien. Er arbeitete zunächst als praktischer Arzt und später als Nervenarzt im 9. Wiener Gemeindebezirk.

Wirken als Arzt und Forscher

Sadger spezialisierte sich auf die Hydrotherapie bei "nervösen Erkrankungen“. Sein Hauptaugenmerk galt der Erforschung von Narzissmus, Homosexualität und Fetischismus. Der Begriff des Sadomasochismus wurde 1913 von ihm geprägt. Er war des Weiteren als Kurarzt in Jeseník (Tschechien) tätig und schrieb für Max Kahanes "Medizinisches Handlexikon für praktische Ärtzte“ zahlreiche Beiträge. Er verfasste auch psychoanalytische Biografien über die Schriftsteller Heinrich von Kleist, Nikolaus Lenau und Conrad Ferdinand Meyer sowie Literatur- und Theaterkritiken für mehrere Wiener Zeitungen. Ab dem Jahr 1923 war er als Lehranalytiker am Wiener Psychoanalytischen Institut tätig.

Verbindungen zu wissenschaftlichen Kreisen

Sadger stand seit den 1890er Jahren in engen Kontakt zu Sigmund Freud, dessen Vorlesungen er regelmäßig besuchte. Am 14. November 1906 schlug dieser Sadger zur Aufnahme in die Berliner "Freie Gesellschaft zur wissenschaftlichen Unterhaltung“ (kurz: "Mittwoch-Gesellschaft“) vor, die eine Woche später auch erfolgte. Hier trafen sich von 1863 bis 1944 Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und hielten Vorträge. Sadger war eines der Mitglieder, das sich vehement gegen die Aufnahme von Frauen in die Gesellschaft aussprach. Er selbst trat 1933 aus der Vereinigung aus.

Deportation und Ermordung

Nach dem "Anschluss" 1938 in Österreich blieb Sadger in Wien. Im September 1942 wurde er in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er am 21. Dezember 1942 ermordet wurde. Seine gesamte persönliche Habe sowie seine amtlichen Spuren wurden im Zuge der Judenvernichtung von der Wiener Bürokratie ausgelöscht.


Literatur


Isidor Sadger im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.