Isidore Canevale

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Canevale, Isidore
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Amandus, Isidorus Marcellus
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  15250
GNDGemeindsame Normdatei 12988460X
Wikidata Q112818
GeburtsdatumDatum der Geburt 1730
GeburtsortOrt der Geburt Vincennes, Frankreich
SterbedatumSterbedatum 2. November 1786
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Hofarchitekt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.05.2021 durch WIEN1.lanm08pil
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 8., Laudongasse 15-17 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Isidore Canevale (Isidorus Marcellus Amandus), * 1730 Vincennes, Frankreich, königliches Schloss, † 2. November 1786 Wien 8, Laudongasse 15-17, Hofarchitekt.

War ab 1760 in Wien tätig und heiratete 1760 auch hier. Zu seinen Hauptwerken gehören das Garnisonsspital Nummer 1 und das Josephinum (9, Währinger Straße 25; Auftragserteilung 1783, Eröffnung 7. November 1785).

Ab 1771 war Canevale unter Johann Ferdinand Hetzendorf in Schönbrunn tätig und beteiligte sich auch an den Arbeiten zur Ausstattung der heutigen Schauräume des Schlosses.

1775 wurde er gleichrangig mit Hetzendorf zum wirklichen Hofarchitekten ernannt, wobei Canevale das Gelände zwischen den Basteien und dem Linienwall (Vorstadtbereich) und Hetzendorf das Gebiet außerhalb des Linienwalls (Vorortbereich) zu betreuen hatte.

1775 entwarf er im Zuge von Umgestaltungen an Schloss und Park ein triumphbogenartiges Eingangstor für den Augarten und errichtete 1781/1782 das so genannte Kaiser-Joseph-Stöckel (das er 1783 erweiterte).

Ein 1775 für Graf Gallitzin im Prater erbautes Lusthaus könnte stilistisch mit Canevale in Verbindung gebracht werden. 1781-1784 baute er das (heutige) Lusthaus (2, Prater, am Ende der Hauptallee); ein von ihm entworfenes Pendant für den Laaer Berg wurde erst 1786 nach seinem Tod errichtet.

Möglicherweise ist auch die klassizistische Veränderung des Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-17; Giebel) auf Canevale zurückzuführen.

Ob er am Umbau des Allgemeinen Krankenhauses (1783/1784) beteiligt war, muss ungewiss bleiben; mit ziemlicher Sicherheit dürfte hingegen die ihm zuweilen zugeschriebene Tivolibrücke (1770) ein Werk Hetzendorfs sein.

Von Joseph II. gefördert, näherte Canevale den damals besonders geförderten Nutzbau den Ideen des "Revolutionsklassizismus" an. Siehe auch Canevalestraße.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, Register
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 25 ff. und Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3), Register
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 477
  • Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbach Als. Wien: Sommer 1861, S. 104
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 18