Israelitischer Frauen-Wohltätigkeitsverein

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Statuten des "Israelitischen Frauen-Wohltätigeitsvereins", 1867
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1816
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen Charlotte von Königswarter
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  359087
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Israelitischer_Frauen_Wohltätigkeitsverein.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Statuten des "Israelitischen Frauen-Wohltätigeitsvereins", 1867
  • 1., Seitenstettengasse 2

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48° 12' 42.01" N, 16° 22' 27.52" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der "Israelitische Frauen-Wohltätigkeitsverein“ wurde ca. 1816 bis 1821 unter dem Namen „Israelitischer Frauenverein“ in Wien gegründet und war somit der erste jüdische Frauenverein. Der Sitz des Vereines befand sich bis 1938 in 1., Seitenstettengasse 2.

Die Gründerinnen des Vereins waren Regine Biedermann, Therese, Auspitz (Präsidentin 1849-1877)[1], Rosalie Pollak und Regine Hieldburghäusser. Die frühesten im Vereinsakt einliegenden Statuten stammen aus dem Jahr 1867. Der Vereinszweck lautete „vorzüglich Unterstützung verschämter Nothleidender weiblichen Geschlechtes unter den hier ständig wohnenden Israeliten, umfasst aber auch Hilfeleistungen an auszustattende Bräute, an Wöchnerinnen und zu promovirende (sic!) Hebammen“ (Statut 1867, § 1). Es gab Mitglieder und „Wohlthäter“. Mitglied konnte jede Frau sein, die einen Jahresbeitrag von 4 Kronen leistete (§ 2). „Wohlthäter des Vereines sind Diejenigen (sic!), welche einen Beitrag ein für allemal leisten“ (§ 3). „Wohlthäter werden bei schicklichen Gelegenheiten zu werben ersucht, namentlich soll den israelitischen Familienhäuptern bei der Vermählung ihrer Kinder das Sammlungsbuch (…) zugeschickt werden, indem man bei solchen Freudenfesten größere Einnahmen für die Nothleidenden, denen der Verein sich widmet, gewärtiget“ (§ 4). Der Verein zahlte „Pensionen“ und „Aushilfen“ an Bräute, Wöchnerinnen, Kranke, Alte und Erwerbsunfähige, sowie in Ausbildung befindliche „israelitischen Hebammen“ (§ 5). Die Unterstützungen wurden auch an „Fremde Frauen“, die seit vier Jahren in Wien wohnten, sowie „ganz fremde Frauen nur ausnahmsweise“ ausbezahlt. „Von Haus zu Haus gehende Bettlerinnnen“ aber waren von den Hilfsleistungen ausgeschlossen (§ 7).

Im Jahr 1898 hieß hatte der Verein den etwas abgeänderten Namen „Israelitischer Frauen-Wohltätigkeitsverein in Wien“. Der Vereinszweck wurde ebenfalls geändert: „Der Zweck des Vereines ist die Unterstützung nothleidender israelitischer Frauen, insbesondere israelitischer Wöchnerinnen und Witwen, sowie die Ertheilung von Ausstattungsbeiträgen für israelitische Bräute und von Erziehungsbeiträgen für israelitische Mädchen“ (Statut 1898, § 2). „Ordentliches Mitglied“ konnte „jedermann“, werden „welcher einen jährlichen Beitrag von mindestens 4 Kronen leistet (§ 3). Die Dachorganisation des "Israelitischen Frauen-Wohltätigkeitsvereins“ bildete die Organisation Weibliche Fürsorge Verband von Wohlfahrtsvereinen in Wien, 9., Althanplatz. [2] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938/1939

Die Auflösung des „Israelitischen Frauen-Wohltätigkeitsvereins“ und unter Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit seine Einweisung in die Israelitische Kultusgemeinde Wien erfolgten aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im August 1938. Zu dieser Zeit hatte der Verein ein Vermögen von 2951,57 Reichsmark, welche unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (737,89 Reichsmark) an die Israelitische Kultusgemeinde ergingen[3]

Vereinsvorstand 1867

  • Regine Biedermann († 1880)
  • Therese Auspitz
  • Nina Wertheim
  • Maria Tauber
  • Charlotte von Königswarter
  • Emilie von Schraffa (? Nachname schwer leserlich)
  • Regine Hieldburghäusser

Vereinsvorstand 1873

  • Regine Biedermann (
  • Therese Auspitz
  • Nina Wertheim
  • Marie Tauber
  • Charlotte Königswarter
  • Regine Hieldburghäusser
  • Emilie von Schraffa (?)

Vereinsvorstand 1898

  • Präsidentin: Charlotte Königswarter
  • Vorstandsmitglieder: Lina Hellmann, Annie Benewista, Ernestine Thorsch, Rosa Steiner, Juliana (? Nachname unleserlich)
  • Sekretär: Maximilian Paul Schiff, 1898 wohnhaft in 4., Alleegasse (4) 20

Vereinsvorstand 1901

  • Präsidentin: Charlotte Königswarter
  • Vorstandsmitglieder: Emilie Pfeiffer, Annie Benewista, Rosa Steiner, Juliana (?, Nachname unleserlich)
  • Sekretär: Maximilian Paul Schiff

Vereinsvorstand 1907

  • Präsidentin: Charlotte Königswarter
  • Sekretär: Maximilian Paul Schiff

Vereinsvorstand 1913

  • Präsidentin: Charlotte Königswarter
  • Sekretär: Maximilian Paul Schiff

Vereinsvorstand 1938

  • Obmann/Obfrau: Dr. Gustav Bloch-Bauer, 1938 wohnhaft 1., Stubenbastei 12 und/oder Thedy Bloch-Bauer[4]

Quellen

Literatur

  • Elisabeth Malleier: Jüdische Frauen in Wien 1816-1938. Wohlfahrt – Mädchenbildung - Frauenarbeit. Wien: Mandelbaum Verlag 2003, S. 50-54.

Weblinks


Einzelnachweise