Israelitischer Tempel- und Schulverein

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Israelitischer Tempel- und Schulverein, Bildung 1896
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1893
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  359166
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 24.10.2022 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Israelitischer_Tempel_und_ Schulverein.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Israelitischer Tempel- und Schulverein, Bildung 1896
  • 6., Stumpergasse 42

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48° 11' 39.52" N, 16° 20' 39.22" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Israelitischer Tempel- und Schulverein, Bestandsbescheinigung, 1930

Vereinsgeschichte

Der „Israelitische Tempel- und Schulverein“ mit dem Sitz in 6., Stumpergasse 42, gleichenorts mit der Vereinssynagoge des Israelitischen Tempel- und Schulvereins 6, Stumpergasse 42 wurde 1893 gegründet und bestand bis 1938. Der Proponent Leopold Werter, Kaffeesieder, 1893 wohnhaft in 6., Hofmühlgasse 7, reichte die Statuten des „Talmud Thora-und Bethausvereins im VI. Bezirke“ im April 1893 bei der Vereinsbehörde Niederösterreichischen Statthalterei ein. Der Vereinszweck lautete "für die Erhaltung eines israelitischen Bethauses im 6. Bezirke Wiens und für die ordnungsgemäße Abhaltung des israelitischen Gottesdienstes nach dem orthodoxen Ritus in demselben Sorge zu tragen" (Statut 1893, § 1), sowie "die Errichtung einer Religionsschule (Talmud-Thora)", die den Kindern der Vereinsmitglieder "unentgeltlich Unterricht im Hebräischen" geben sollte. „Dem Vorstande bleibt auch das Recht vorbehalten, Kinder von Nichtmitgliedern in die genannte Schule aufzunehmen und diesen gleichfalls unentgeltlichen Unterricht ertheilen zu lassen“ (§ 2). Die finanziellen Mittel setzten sich aus Jahresbeiträgen, aus dem Erlös der Verpachtung von Betsitzen, Spenden, Legaten und Stiftungen zusammen (§ 3). Mitglieder konnte „jede in Wien domicilierende Person israelitischer Religion“ werden (§ 4). Im Jahr 1896 erfuhr der Verein eine Umbildung und hieß ab diesem Zeitpunkt "Israelitischer Tempel- und Schulverein", der Vereinszweck war "seinen Mitgliedern einen würdigen Gottesdienst im Vereins-Tempel zu ermöglichen, sowie einen unentgeltlichen Religionsunterricht für die Kinder und Mündel seiner Mitglieder (…) zu erhalten" (Statut 1896, § 2). Der Vereinsvorstand entschied darüber, ob auch Kinder von Nichtmitgliedern am Unterricht teilnehmen durften. Unter Punkt k) des Paragraphen V der Statuten von 1896 "Rechte und Begünstigungen der Mitglieder" war die "Seelenandacht" angeführt. Es musste dafür gesorgt werden, dass für jedes verstorbene Mitglied des Vereines während der Trauerzeit von 30 Tagen an den Sterbetagen das Kaddischgebet (Heiligungsgebet) "im Vereinstempel" gesagt wurde. Gemäß den Statuten bestand die Synagoge des Israelitischen Tempel- und Schulvereins in jedem Fall ab dem Jahr 1896 oder früher und hatte 200 Sitzplätze[1].Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938/1939

Die Auflösung des „Tempel- und Schulvereins“ und dessen Löschung aus dem Vereinsregister und Eingliederung in die orthodoxe Weltvereinigung Agudas Jisroel erfolgte durch die Behörde Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände im Laufe des Jahres 1939[2]

Vereinsvorstand 1896

  • Präsident: Leopod Werter
  • Schriftführer: Max Keller

Vereinsvorstand 1930

Präsident: Moritz N. (?) Schriftführer: Samuel Zeisler Kassier: Nathan Pollak, 1930 wohnhaft in 6., Liniengasse 2

Vereinsvorstand 1938

Die Stelle des letzten Obmanns des Israelitischen Tempel- und Schulvereins bekleidete Abraham Frenkel[3]

Der „Israelitische Tempel- und Schulverein“ als private Talmud-Thora-Schule

Der „Israelitische Tempel- und Schulverein“ wurde als private „Talmud-Thora-Schule“ für den jüdischen Religionsunterricht vom Stadtschulrat für Wien im September 1930 zur Kenntnis genommen und genehmigt[4]

Quellen

Literatur

  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 68 f.

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 2985/1930 und Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 68 f
  2. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 6/3, Schachtel 556 und 31 R 13, Schachtel 571 und Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 2985/1930.
  3. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien IV Ac 31: A 6/3, Schachtel 556.
  4. Anno Verordnungsblatt des Stadtschulrates für Wien, Jg. 1930, Stück XIV, 15. September 1930.