Jörg Demus

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Daten zur Person
Personenname Demus, Jörg
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 36068
GND 118524666
Wikidata Q695717
Geburtsdatum 2. Dezember 1928
Geburtsort Sankt Pölten
Sterbedatum 16. April 2019
Sterbeort Wien
Beruf Pianist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Edison-Preis (Verleihung: 1970)
  • Goldener Ehrenring der Beethoven-Gesellschaft (Übernahme: 27. Juli 1977)
  • Jakob Prandtauer-Preis (Verleihung: 1970)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 30. Juni 1998, Übernahme: 16. September 1998)


Jörg Demus; * 02. Dezember 1928 Sankt Pölten, † 16. April 2019 Wien, Pianist.

Biografie

Den ersten Unterricht im Klavierspiel erhielt er im Alter von sechs Jahren. Bereits von 1940 bis 1945 wurde er an der Wiener Musikakademie in den Fächern Klavier, Orgel und Dirigieren ausgebildet. Es folgten Studien bei Edwin Fischer in Luzern (1948), Yves Nat in Paris (1951/1952) und Walter Gieseking in Saarbrücken (1953). 1953 debütierte er im Rahmen eines Konzertes im Brahms-Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Zahlreiche Reisen brachten ihn durch Europa, nach Nordamerika, Afrika und Japan. In den 1950er Jahren galt er als einer der führenden Nachwuchspianisten Österreichs.

Neben seiner Karriere als Solopianist pflegte Demus auch Kammermusik. Seit 1960 spielte er im Duo mit der Violinistin Edith Peinemann. Als begehrter Klavierpartner begleitete er unter anderen Dietrich Fischer-Dieskau, Elly Ameling und Julius Patzak.

Demus war Sammler und Experte historischer Tasteninstrumente. Als Solist oder mit dem Collegium aureum spielte er häufig auch auf Originalinstrumenten. Mitunter stellte er den Klang alter und moderner Klaviere gegenüber, indem er auf jedem dieselben Kompositionen spielte, zum Beispiel in einem CD-Doppelalbum mit Klavierstücken von Brahms.

Auf zahlreichen Schallplatteneinspielungen dokumentierte Demus die Schwerpunkte seines Repertoires: Bach, Beethoven, Schubert, Schumann und Debussy. Seine oft in Gesamteinspielungen (Schumann, Debussy) vorliegenden Aufnahmen wurden international mehrfach prämiert.

Neben seiner Unterrichtstätigkeit (unter anderem Lehraufträge an den Musikhochschulen in Wien und Stuttgart) schrieb Demus Aufsätze zu Fragen des Klavierspiels. 1967 erschien seine Publikation über "Abenteuer der Interpretation", 1970 folgte (gemeinsam mit Paul Badura-Skoda) eine Arbeit über die Interpretation der "Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven". Sein Interesse gilt weiters der musikalischen Quellenforschung, wo es ihm oft ein Anliegen ist, musikalische Torsos oder unvollständig überlieferte Kompositionen zu ergänzen bzw. spielbar zu machen.

Literatur

  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 1: Abbado−Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002

Weblinks