Jüdischer Frauenwohltätigkeitsverein Zuflucht

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Stempel und Briefemblem des Jüdischen Frauenwohltätigkeitsvereins Zukunft, 1900
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1900
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  71733
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 21.10.2021 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Jüdischer_Frauenwohltätigkeitsverein_Zuflucht.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Stempel und Briefemblem des Jüdischen Frauenwohltätigkeitsvereins Zukunft, 1900
  • 2., Negerlegasse 8 1a
  • 2., Floßgasse 1a
  • 2., Große Schiffgasse 2
  • Zuflucht Jüdischer Frauenwohltätigkeitsverein für verschämte Armut (1904)

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48° 12' 50.28" N, 16° 22' 42.09" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Verein „Jüdischer Frauenwohltätigkeitsverein Zuflucht“, ab 1904 auch unter der Bezeichnung „Zuflucht Jüdischer Frauenwohltätigkeitsverein für verschämte Armut“ mit dem Sitz in Wien 2., Große Schiffgasse 2, ab 1914 in 2., Floßgasse 1a und zuletzt in 2., Negerlegasse 8 wurde im Jahr 1900 in Wien gegründet und bestand bis zum Jahr 1938. Die Proponentin und Präsidentin Laura Goldschmidt, 1900 wohnhaft in 2., Große Schiffgasse 4, reichte die Statuten im Herbst 1900 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck lautete: „würdigen verschämten Armen ausreichende Unterstützung, entweder zur Sicherung ihrer wankenden Existenz oder zur Begründung neuen Erwerbes hilfreich zu bieten“ (Statut 1900). Bewerber und Bewerberinnen konnten Unterstützungen beantragen, diese beschränkten sich auf das „Wiener Gemeindegebiet“. Mitglied konnte „jedermann“ sein, der sich zu dem statutenmäßig festgestellten Monatsbeitrag verpflichtet“. Im Jahr 1904 kam es zu einer Statutenänderung. Der Vereinszweck lautete: „Der Zweck des Vereines ist, verschämte Arme zu unterstützen. Dies geschieht durch Gewährung von Geldmitteln, durch Beistellung von Näh- oder Strickmaschinen behufs Erlangung eines Erwerbes, durch Anschaffung von Waren und durch Empfehlungen zwecks Erlangung einer Arbeit oder Beschäftigung. Die beigestellten Maschinen werden gegen einen das Eigentum des Vereines bestätigenden Revers ausgefolgt“ (Statut 1904, § 2). Ab diesem Zeitpunkt konnten ausnahmslos Frauen ordentliche Mitglieder werden (§ 7). [1] In den Jahren seines Bestehens hatte der Verein 6.200 Menschen geholfen und 75.000 Schilling dafür ausgegeben.[2] Dazu veranstaltete der Verein zahlreiche Wohltätigkeitsnachmittage, Teeabende, Konzerte, Tanzkränzchen, Bälle, Kostümfeste und Vorträge, so zum Beispiel alljährlich „eine Akademie mit Ball im Großen Musikvereinssaal[3] oder zum Beispiel am 11. Dezember 1915 eine „Kriegsjause im Festsaal des Bühnenvereins ‚Reichshallen‘" mit Darbietungen zahlreicher Künstler und Künstlerinnen. Der Ertrag kam den „Kriegsfürsorgezwecken des Vereines und dem Fonds für erblindete Soldaten“ zugute.[4] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938

Die Auflösung des „Jüdischen Frauenwohltätigkeitsvereins Zuflucht“ und Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit erfolgten aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im Verlauf des Jahres 1938. Der Verein hatte im Jahr 1938 Barmittel in der Höhe von 2.618,91 Reichsmark, die unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (654,73 Reichsmark) an die Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde ergingen. [5]

Vereinsvorstand 1900

  • Präsidentin: Laura Goldschmidt
  • Schriftführerin: Bettina Reisberg

Vereinsvorstand 1904

  • Präsidentin: Laura Goldschmidt
  • Schriftführerin: Jeanette Abeles

Vereinsvorstand 1914

  • Präsidentin: Fanny Rappaport
  • Schriftführerin: Sabine Guttmann

Vereinsvorstand 1938

  • Präsidentin: Margarethe Frisch, letzte Präsidentin, 1938 wohnhaft 2., Negerlegasse 8[6]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 5618/1938
  2. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 20, Karton 560.
  3. Anno Die Zeit, Nr. 1532, 5. Jg., 30. Dezember 1906, S. 26
  4. Anno Neues Wiener Journal. Unparteiisches Tagblatt, 23. Jg., Nr. 7940. Dezember 1915, S. 10
  5. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 G 20, Karton 560.
  6. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 5618/1938