Jenny Strasser

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Strasser, Jenny
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Berger, Jenny; Strasser, Eugenie Luise Leona
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  368341
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. Jänner 1913
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 20. Juli 2009
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Parteifunktionärin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) SPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 9.01.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung  22. März 2010
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Neustifter Friedhof
Grabstelle Gruppe J, Nummer 217
  • 2., Stuwerstraße 34 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bezirksobfrau der Revolutionären Sozialistischen Jugend Leopoldstadt (1934)
  • Mitglied des Zentralkomitees der Revolutionären Sozialistischen Jugend
  • Mitglied des ersten Frauenzentralkomitees der SPÖ (1945)
  • Vorsitzende des Bezirks-Frauenkomitees Währing

Jenny Strasser, * 18. Jänner 1913 Wien, † 20. Juli 2009 Wien, Parteifunktionärin.

Biografie

Jenny Strasser wurde 1913 als Eugenie Luise Leona Berger und als siebentes von acht Kindern im 2. Bezirk in einfachste Verhältnisse hineingeboren. Ihr Vater, Paul Berger, (* 22.02.1874) war aus Temesvár gebürtig, ihre Mutter, Maria Leona, geborene Schober (* 11.09.1878), stammte aus Budapest. Sie hatten 1905 in Fegyvernek in Ungarn geheiratet und waren als Artistenehepaar bei verschiedenen Wanderzirkussen aufgetreten. Später verdienten sie als Hilfsarbeiter bzw. Kinokassierin den Lebensunterhalt. Die Familie lebte in prekären Verhältnissen, vier der acht Kinder starben an Kinderkrankheiten. Jenny Berger arbeitete nach dem Schulabschluss zunächst bei einer Mineralölfirma und begann später eine Banklehre. Wie so viele andere auch verlor sie 1932 infolge der Wirtschaftskrise ihre Arbeit.

Von Kindheit an war Jenny Berger in der Sozialdemokratie nahestehenden Organisationen integriert, gehörte den Kinderfreunden, den Roten Falken und später der Sozialistischen Arbeiterjugend an. Schon vor dem Februar 1934 war sie Funktionärin der Sozialistischen Arbeiterjugend in der Leopoldstadt und bereitete ihre Organisation auf die Illegalität vor. 1934 lernte sie als Bezirksobfrau der Revolutionären Sozialistischen Jugend Leopoldstadt den sozialistischen Jugendfunktionär Peter Strasser (1917–1962), ihren späteren Ehemann, kennen. Jenny Berger fungierte später auch als Kreisleiterin für die Bezirke 2, 20 und 21. Zudem war sie Mitglied des Zentralkomitees der Revolutionären Sozialistischen Jugend. Während der Zeit des Austrofaschismus verteilte sie illegales Material, war an der Herstellung von Untergrundpublikationen beteiligt und verrichtete Kurierdienste. Im März 1936 wurde sie denunziert und verhaftet. Da ihr keine politischen Tätigkeiten nachgewiesen werden konnten, kam sie rasch wieder frei.

Nach dem so genannten "Anschluss" verließen Jenny Berger und Peter Strasser, mittlerweile ein Paar, am 14. März 1938 Österreich. In La Trouche, in die Nähe von Grenoble, pachteten sie eine Schutzhütte, die auch als Treffpunkt für österreichische Emigrant*innen und Angehörige der französischen Linken diente. Im Juli 1939 wurde die gemeinsame Tochter geboren, kurz darauf heirateten Jenny Berger und Peter Strasser. 1942 kehrte Jenny Strasser nach Österreich zurück und setzte sich erfolgreich für die Freilassung ihres Ehemannes ein, der vom Vichy-Regime an Deutschland ausgeliefert worden war.

Jenny Strasser wirkte unmittelbar nach Kriegsende am Wiederaufbau der sozialdemokratischen Organisationen mit. Als Vertreterin für die Jugend wurde sie 1945 ins erste Frauenzentralkomitee der SPÖ gewählt, dem auch Gabriele Proft, Rosa Jochmann, Hilde Krones, Frieda Nödl, Wilhelmine Moik, Rudolfine Muhr und Ferdinanda Flossmann angehörten. Strasser widmete sich vor allem dem Aufbau der Jugendarbeit innerhalb der Partei, organisierte Jugendlager und Schulungen. Zudem war sie Vorsitzende des Bezirks-Frauenkomitees in Währing.

Jenny Strasser verstarb am 20. Juli 2009 in einem Währinger Pensionistenheim.


Quellen

Literatur