Johann Adam Schmidt

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schmidt, Johann Adam
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel k. k. Rat, ao. Prof., Dr. chir.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  10883
GNDGemeindsame Normdatei 104138033
Wikidata Q6215559
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Oktober 1759
GeburtsortOrt der Geburt Aub bei Würzburg
SterbedatumSterbedatum 19. Februar 1809
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Ophthalmologe, Pharmakognost, Militärarzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Adam Schmidt, * 12. Oktober 1759 Aub bei Würzburg, † 19. Februar 1809 Wien, Ophthalmologe, Pharmakognost, Militärarzt.

Biografie

Nach chirurgischer Ausbildung in Würzburg kam Schmidt 1778 in ein mährisches Feldlager (Unterchirurg im Infanterie Regiment Nummer 7 Großherzog von Toskana). Seine Tüchtigkeit ließ Giovanni Alessandro Brambilla auf ihn aufmerksam werden; er ernannte ihn 1784 zum Oberchirurgen und förderte seine weitere Ausbildung an der medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie (Dr. chir. 1789). Schmidt wurde danach von Joseph Barth zum Augenarzt (Ophthalmologie) ausgebildet; als Brambillas Sekretär an der Akademie befasste er sich weiter mit diesem im Entstehen begriffenen Spezialfach und übernahm dazu noch die anatomische Prosektur sowie später die Funktion eines ao. Prof. für Anatomie.

1795 nahm Schmidt an der zur Reformierung der Josephs-Akademie eingesetzten Militär-Sanitätskommission teil, wurde 1796 Prof. der Pathologie, Therapie und Materia medica bestellt, übernahm nach Ausbruch des Kriegs gegen Napoleon die Leitung der Sanitätsangelegenheiten am norditalienischen Kriegsschauplatz, wurde 1809 zum Mitreferenten des Sanitätsdepartements beim Hofkriegsrat ernannt, konnte diese Funktion aber nicht mehr übernehmen.

Schmidt zählte zu den besten Staroperateuren seiner Zeit und betrieb in Wien eineinhalb Jahrzehnte auf eigene Kosten ein augenärztliches Institut für Arme. Er prägte die Fachtermini Pharmakodynamik und Pharmakognosie. Schmidt war ein kunstsinniger Mann, dessen Denken der spekulativen Medizin der Romantik nahestand.

Als Freund und Arzt Ludwig van Beethovens fand er auch in die Musikgeschichte Eingang (Beethoven wünschte in seinem "Heiligenstädter Testament", Schmidt möge nach seinem Tod der Nachwelt Kenntnis von seiner Krankheit geben [Schmidt starb allerdings vor ihm] und widmete ihm sein "Grand Trio pour le Pianoforte", opus 38). K. k. Rat.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Franz Gräffer / Johann Jacob Heinrich Czikann: Oesterreichische National-Encyklopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigenthümlickeiten des österreichischen Kaiserthumes in Rücksicht auf Natur, Leben und Institutionen, Industrie und Commerz. Wien: Beck in Komm. 1835-1837
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 79 f., S. 83 ff., S. 106 f.
  • Theodor Frimmel [Hg.]: Beethoven-Handbuch. Band 2: Pachler - Zulehner. Leipzig: Breitkopf & Härtel 1926, S. 135 f.
  • Helmut Wyklicky: Das Josephinum. Biographie eines Hauses. Die medicinisch-chirurgische Josephs-Akademie seit 1785, das Institut für Geschichte der Medizin seit 1920. Wien [u.a.]: Brandstätter 1985, Reg.
  • Helmut Wyklicky: Über vier Professoren der Josephinischen medizinisch-chirurgischen Akademie als Ahnherrn des Pharmakognostischen Instituts der Universität Wien. In: Österreichische Ärztezeitung 22 (1986), S. 516-518
  • Salomon Kirchenberger: Lebensbilder hervorragender österreichisch-ungarischer Militär- und Marineärzte. Wien [u.a.]: Šafář 1913, S. 184 ff.
  • Kurt Ganzinger: Zur Geschichte der Termini Pharmakognosie und Pharmakodynamik. In: Sciencia Pharmaceutica 50 (1983), S. 351-354
  • Wolfgang Münchow: Geschichte der Augenheilkunde. In: Der Augenarzt. Hg. von Karl Velhagen. Band 9. Leipzig [u.a.]: Thieme ²1983, S. 360 f., S. 390 f., S. 420 ff.
  • Johann Barthel von Siebold: Biographie des Johann Adam Schmidt. In: Salzburger medicinisch-chirurgische Zeitung 68 (1809), S. 273-288