Joseph Barth

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Joseph Barth (1745-1818), Arzt, um 1786
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Barth, Joseph
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ. Prof., Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3972
GNDGemeindsame Normdatei 137266308
Wikidata Q87599
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. Oktober 1745
GeburtsortOrt der Geburt La Valetta, Malta
SterbedatumSterbedatum 7. April 1818
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Anatom, Augenarzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes HMW 001441 00002.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Joseph Barth (1745-1818), Arzt, um 1786
  • 3., Salesianergasse 8 (Sterbeadresse)
  • 3., Michaelsgasse 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph Barth, * 18. Oktober 1745 La Valetta, Malta, † 7. April 1818 im eigenen Haus Landstraße 395 (3, Salesianergasse 8, Michaelsgasse 2), Anatom, Augenarzt. Nachdem Barth in seiner Heimat und in Rom Medizin studiert hatte, bildete er sich bei dem von Gerhard van Swieten von Paris nach Wien berufenen Michael de Wenzel zum Staroperateur aus. Als Gegenleistung erteilte er Wenzels Sohn Anatomieunterricht. 1773 wurde Barth Professor für Augenheilkunde. und Anatomie an der Universität Wien und verbesserte in den folgenden Jahren den anatomischen Unterricht durch die Schaffung eines Sezierbodens, eines anatomischen Amphitheaters sowie einer Bibliothek und eines Museums. Seine selbst kunstfertig hergestellten anatomischen Präparate kaufte ihm Joseph II., dessen Leibaugenarzt Barth ab 1776 war, 1783 um 2.000 Dukaten ab; sie bildeten den Grundstock der Anatomischen Sammlung der Universität Wien 1789 erhielt Barth von Joseph II. den Auftrag, für die Universität und die seit 1785 bestehende Medizinich-chirurgische Militärakademie (Josephinum) je einen tüchtigen Augenarzt heranzubilden. An der Militärakademie wurde Johann Adam Schmidt sein Schüler; Georg Joseph Beer, der ab 1786 sein Schüler war, begründete 1812 die erste ordentliche Lehrkanzel und Klinik für Augenheilkunde im Allgemeinen Krankenhaus. Beer, ein begabter Zeichner, fertigte auch die Vorlagen zu Barths Werk „Anfangsgründe der Muskellehre" an (1786). 1791 zog sich Barth vom Lehramt zurück und widmete sich nur noch seiner ausgedehnten Praxis (angeblich insgesamt 3.000 Staroperationen), wobei er viele arme Kranke unentgeltlich behandelte. Barths ehemaliger Assistent Georg Prochaska wurde sein Nachfolger als Professor der Anatomie und Physiologie an der Universität Wien; Barth besaß eine bedeutende Kunstsammlung und war archäologisch sehr interessiert.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Franz Graeffer / Johann Jakob Heinrich Czikann: Oesterreichische National-Encyklopädie oder alphabetische Darlegung der wissenswürdigsten Eigenthümlichkeiten des österreichischen Kaiserthumes. 6 Bände. Wien: Beck 1835-37
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Berlin: Duncker & Humblot 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 1: A - Blumenthal. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 79 ff., 89 ff.
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, Register
  • Julius Hirschberg: Geschichte der Augenheilkunde, In: Handbuch der gesamten Augenheilkunde. Hg. von Theodor Saemisch; begr. von Albrecht von Graefe. Band 14/1. Leipzig: Engelmann 1911, S. 489 ff.
  • S. Ghinopoulo: Interessante Alt-Wiener Ärztegestalten. In: Reichspost, 27.01.1929 und 17.03.1929
  • Wolfgang Munchow: Geschichte der Augenheilkunde. Leipzig [u.a.]: Thieme 1983 (Der Augenarzt, 9), S. 342 f., 347 ff.
  • Helmut Wyklicky: Die Ophthalmologie in Wien vor und nach der Begründung der Universitäts-Augenklinik. In: Spektrum der Augenheilkunde : Zeitschrift der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft 2/2A (1988), S. 2 ff.
  • G. Wacha: Joseph Barth und die Schola anatomiae. In: In: HMW-Jahrbuch. Band 1956: Kunst in Medizin und Pharmazie. Wien: Heilmittelwerke Wien 1955, S. 57 ff.
  • Elisabeth Herrmann: Beiträge zur Geschichte des Lehrkörpers der medizinischen Fakultät der Universität Wien im 18. Jahrhundert. Diss. Univ. Wien. Wien 1981, S. 13 ff.
  • Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. Mitregent Kaiserin Maria Theresias, Kaiser und Landesfürst. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung, Stift Melk, 29. März - 2. November 1980]. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1980 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 95), S. 593
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 240
  • Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Heft 11, S. 5 und 18
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 1. Wien: 1958 ff., S. 14
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Band 8. Wien: 1958 ff., S. 39
  • Hieronymus Löschenkohl. 1753 - 1807. Historisches Museum der Stadt Wien, April - Oktober 1959. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien [1959] (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 1), S. 37
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 1), S. 244
  • Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der neuen Burg. Wien: F. Berger 1941 (Festschrift des Kunsthistorischen Museums zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes, 2), S. 84, 504
  • R. V. Schneider: Ein Kunstsammler im alten Wien. In: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien. Band 21. Wien: Schroll 1900
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 05.04.1968