Josef Afritsch
Josef Afritsch, * 13. März 1901 Graz, † 25. August 1964 Wien (wohnhaft 13, St.-Veit-Gasse 6; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14C, Nummer 23), Politiker.
Biographie
Der Sohn von Anton Afritsch, der 1908 die Vereinigung "Kinderfreunde" gegründet hatte, genoss nach der Grundschule eine dreijährige Ausbildung in der Gartenbaumittelschule in Eisgrub (Mähren). Afritsch betätigte sich zunächst als Gartentechniker, trat 1923 in den Dienst des Stadtgartenamts und wirkte zugleich als Funktionär der Sozialdemokratischen Partei. 1942 wurde Afritsch aus dem Dienst entlassen und verhaftet; er verbrachte zehn Monate im Kerker und zwei Jahre Haft im Zuchthaus.
Von 1945 bis 1959 war Afritsch Gemeinderat und Amtsführender Stadtrat für Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten. 1959 bis 1963 wirkte er als Innenminister in der österreichischen Bundesregierung, anschließend Regierungskommissär für die Wiener Internationale Gartenschau (WIG) 1964. Als Stadtgartendirektor (ab 1951 bei gleichzeitiger Beurlaubung) war Afritsch Vizepräsident der Österreichischen Gartenbaugesellschaft, als Minister Ehrenpräsident des Clubs der Exekutive. Darüber hinaus fungierte er als Präsident der Volkshilfe.
Afritsch erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem wurde er zum Bürger der Stadt Wien ernannt (10. März 1961); nach ihm sind das Josef-Afritsch-Heim (2013 abgerissen) und die Josef-Afritsch-Wohnhausanlage in Wien-Hietzing benannt.
Quellen
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 258, 260
- Rathauskorrespondenz, 26.08.1964
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001