Josef Breuer

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Breuer, Josef
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7253
GNDGemeindsame Normdatei 118515225
Wikidata Q84430
GeburtsdatumDatum der Geburt 15. Jänner 1842
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 20. Juni 1925
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Arzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 20, Reihe 3, Nummer 3
  • 7., Neustiftgasse 3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josef Breuer, * 15. Jänner 1842 Wien, † 20. Juni 1925 Wien, Internist, Psychoanalytiker.

Biografie

Josef Breuer, Sohn jüdischen Religionslehrers Leopold Breuer und dessen Frau Bertha, geborene Semler. Nach der Matura am Akademische Gymnasium (1858) und studierte er zunächst Nationalökonomie und Philosophie an der Universität Wien und wechselte 1859 zur Medizin an der (Dr. med. 1864). 1867 wurde er Assistent an der II. Medizinischen Universitäts-Klinik bei Johann Oppolzer. Nach dessen Tod 1871 eröffnete Breuer eine Privatpraxis und setzte seine wissenschaftlichen Arbeit privat fort. 1875 konnte er sich an der Universität Wien für Innere Medizin habilitieren, legte aber 1884 die Lehrbefugnis zurück, da er die Lehrtätigkeit nicht mit seiner ärztlichen Praxis vereinbaren konnte.

Seit der Studienzeit bei Ernst Wilhelm von Brücke experimentell tätig gewesen, hatte er auch mit dem Physiologen Ewald Hering im Josephinum zusammengearbeitet und entdeckte mit diesem den Mechanismus der Selbststeuerung der Atmung durch den Nervus vagus. Weitere Studien führten Breuer 1874 zur Aufklärung der Steuerung des Gleichgewichtssinns durch die Bogengänge im Innenohr, worüber er eine noch heute gültige Theorie aufstellte. Bei Brücke lernte Breuer auch Sigmund Freud kennen, den er bald intensiv förderte; auf Breuer ging die grundlegende Erkenntnis zurück, dass unbewältigte seelische Konflikte zu psychischen Krankheiten führen können.

Ausgehend von der Behandlung Bertha Pappenheims, die als Anna O. in die Geschichte der Psychoanalyse einging, entwickelte Breuer als Therapieverfahren die "Kathartische Methode", die für Freud zur Grundlage der von ihm geschaffenen Psychoanalyse wurde, die allerdings von Breuer wegen des zu weit reichenden Eingriffs in das innerste Seelen- und Triebleben nicht mehr mitgetragen wurde. 1895 veröffentlichten Breuer und Freud noch gemeinsam die "Studien über Hysterie", danach distanzierten sie sich voneinander.

Breuer wurde 1894 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Freundschaften verbanden ihn mit Marie von Ebner-Eschenbach und Theodor Billroth. Der US-amerikanische Schriftsteller und Psychoanalytiker Irvin D. Yalom setzte ihm in seinem Roman "Und Nietzsche weinte" (1992) ein literarisches Denkmal.

Im Jahr 1907 wurde Josef Breuer Mitglied des Kuratoriums der Nathaniel Freiherr von Rothschild'schen Stiftung für Nervenkranke in Wien.

Mit seiner Frau Mathilde, geborene Altmann, hatte Josef Breuer fünf Kinder, darunter der Arzt Robert Breuer (Arzt).


Quellen

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Karl König: Die Schicksale Sigmund Freuds und Josef Breuers. In: Studien und Versuche. Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben 1962
  • Georg Pilleri / J. J. Schnyder: Josef Breuer. 1842 - 1925. Waldau-Bern: Verlag des Hirnanatomischen Instituts 1983
  • Albrecht Hirschmüller: Physiologie und Psychoanalyse in Leben und Werk Josef Breuers. Bern: Huber 1978
  • Wiener medizinische Wochenschrift 69 (1957), S. 280 ff.
  • Erwin H. Ackerknecht: Josef Breuer über seinen Anteil an der Psychoanalyse. In: Generus 14 (1957), S. 169 ff.
  • Irvin D. Yalom: Und Nietzsche weinte. Roman. München: Goldmann 1996

Weblinks