Josef Feldner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Feldner, Josef
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Feldner, Pepi
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  369053
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. Mai 1887
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 1973
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Arzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 22.10.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 7., Neubaugasse (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josef Feldner, * 1. Mai 1887 Wien, † 1973 Wien, Kinderarzt.

Biografie

Der aus einer vielköpfigen liberal-katholischen Kaufmannsfamilie stammende Josef Feldner, genannt "Pepi", studierte Medizin und arbeitete an der heilpädagogischen Station der Kinder-Universitätsklinik. In den Jahren 1921 bis 1938 war er zudem als Schularzt in verschiedenen Wiener Schulen tätig, unter anderem am Gymnasium in der Radetzkystraße im 3. Bezirk. Vermutlich lernte er dort den Schüler Hans Busztin kennen.

Als die jüdische Familie Busztin – die Eltern Moriz und Rosa mit den beiden Söhnen Herbert und Hans – im Herbst 1942 den Befehl erhielt, sich in einem Sammellager für die bevorstehende Deportation einzufinden, bot der alleinstehende Kinderarzt an, die beiden Buben bei sich aufzunehmen und bis Kriegsende zu verstecken. Unwissend darüber, was ihnen bevorstand, entschied die Familie, den jüngeren Sohn Herbert mit ins Ungewisse zu nehmen, der ältere Hans sollte das Angebot Feldners annehmen. Rosa, Moriz und Herbert Busztin wurden am 1. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, sie überlebten die Shoah nicht.

Hans Busztin (auch: Bustin) (1925–1996), genannt "Hansi", zog im September 1942 zu Josef Feldner, der ihn als seinen Neffen ausgab. Als sogenanntes "U-Boot" überlebte er die Zeit des Nationalsozialismus in der Wohnung Feldners in der Neubaugasse im 7. Bezirk. Trotz einiger gefährlicher Situationen bewegte sich Hans Busztin relativ frei. Er ging in die Bibliothek, besuchte Opernvorstellungen und einzelne Vorlesungen an der Universität und war zum Teil auch in das soziale und familiäre Umfeld Feldners eingebunden.

Nach Kriegsende studierte Hans Busztin wie sein Lebensretter Medizin und wurde Arzt. Am 24. Jänner 1950 schlossen die beiden Männer einen Adoptionsvertrag ab. Josef Feldner adoptierte Hansi Busztin, der ab diesem Zeitpunkt den Nachnamen Feldner-Busztin trug. Sie standen einander ihr Leben lang nahe. Josef Feldner verbrachte seine letzten Lebensjahre im Haus seines Adoptivsohns im 19. Bezirk, in dem er eine Erdgeschosswohnung bewohnte.

Josef Feldner verstarb 1973 und wurde nach der Einäscherung in der Familiengruft der Feldners in der Nähe von Villach beigesetzt.

In dem Buch "Versteckte Jahre" erzählt die Journalistin und Schriftstellerin Anna Goldenberg die Geschichte ihrer Großeltern Helga und Hans Feldner-Busztin und des Lebensretters Josef Feldner.

Literatur