Josef Kampmann
- Direktor der Wiener Molkerei (1892 bis 1911)
Josef Kampmann, * 1850 Wien, † 26. Jänner, 1911, Direktor der Wiener Molkerei.
Biografie
Josef Kampmann wurde 1850 in Wien geboren und meldete sich nach der Absolvierung der Volks- und Handelsschule als Freiwilliger im Alter von 16 Jahren zum Tiroler Scharfschützenkorps, der 1866 im Krieg gegen Italien eingesetzt wurde.
Kampmann kehrte nach Wien zurück und widmete sich seinem erlernten Beruf als Kaufmann. 1871 trat er als Beamter bei der "Innerberger Haupt- Gewerkschaft" ein, damals ein historisches österreichisches Unternehmen der Eisenindustrie und Eisenvermarktung, geleitet von der k.k. Hofkammer für das Münz- und Bergwesen, aus der später die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft hervorging.
Josef Kampmann wurde bei der am 19. Juli 1881 in den Gebäuden der Österreichischen Länderbank in Wien gegründeten Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft als Buchhaltungs-Oberbeamter weiterbeschäftigt. Sie ist heute Teil des Voest Alpine-Konzerns. Das Hauptziel der Gesellschaft war ab 1881, die Produktion von Bergwerken und Metallindustrie unter einer zentralen Verwaltung zu vereinen.
1892, nach dem plötzlichen Tod des Direktors der Wiener Molkerei Georg Jochmann wurde er dessen Nachfolger. Neben Franz Josef Kaiser, dem technischen Direktor, wurde Josef Kampmann mit der kaufmännischen Leitung der Molkerei betraut. Bereits sein Vorgänger reorganisierte die Buchhaltung und den kommerziellen Dienst der WIMO; seinem Nachfolger gelang es, in den 19 Jahren seiner Tätigkeit die Organisation der WIMO weiter auszubauen. Während seiner Periode als Direktor stieg der Umsatz an Milchprodukte von 5,7 Millionen auf 28 Millionen Liter Milch. Die Zahl der als Verkaufsstellen genutzten Filialen stieg bis 1911 von 61 auf 154.
Nach dem Tode Kampmanns wurde der technische Direktor Franz Josef Kaiser vom Vorstand der WIMO mit dessen Aufgaben betraut, die Direktor Kaiser bis zu seiner Pensionierung am 1. Jänner 1925 erfüllte.
Literatur
- Nachruf zum Ableben von Josef Kampmann. In: Wiener Landwirtschaftliche Zeitung, 08.02.1911