Josef Leb
- Direktor der Verlagsanstalt Tyrolia
- Direktor der Wiener Volkslesehalle
Josef Leb, * 18. Mai 1874 Wien, † 9. November 1946 Wien, Offizier, Beamter, Theologe.
Biografie
Josef Leb war der Sohn des Kaufmannes Johann Leb und wuchs in einem katholisch geprägten Umfeld auf. Er besuchte das Jesuitengymnasium in Linz und gründete nach seiner Rückkehr nach Wien mit Heinrich Abel die erste Mittelschülerkongregation. Zunächst strebte Leb eine Offizierslaufbahn an und wechselte aber 1902 anlässlich seiner Hochzeit mit Emilie Truxa als Beamter in das Obersthofmeisteramt.
1905 wurde er Kassier in der neu gegründeten "nicht-politischen Zentralorganisation der österreichischen Katholiken" (ab 1908 unter dem Namen "Katholischer Volksbund" bekannt), ab 1909 war er auch Kassier im "Reichsverband der katholischen Wohltätigkeits-Organisationen in Österreich". Er diente im Ersten Weltkrieg und wurde 1918 Leiter der Verlagsanstalt „Tyrolia“ in Innsbruck und Wien.
Josef Leb baute 39 Büchereien des Katholischen Bildungsvereins "Volkslesehalle" auf. 1938 wurden dessen 70.000 Bücher beschlagnahmt. Während des Krieges engagierte er sich im Kichendienst und studierte Theologie. Nach dem Tod seiner Frau (1943) wurde er 1944 zu Priester geweiht. Er war an den Pfarren St. Augustin und St. Rochus tätig.
Literatur
- Silvia Ursula Ertl: Geschichte der Caritas der Erzdiözese Wien. Die verbandliche Organisierung 1897-1921. Linz: Wagner Verlag 2022
- Hannes Stekl [Hg.]: "Höhere Töchter" und "Söhne aus gutem Haus". Bürgerliche Jugend in Monarchie und Republik. Wien: Böhhlau 1999, S. 111