Josefine Lenczewski
Josefine Lenczewski, * 31. März 1882 Wien, † 7. April 1941 Wien, Angestellte, Kommunalpolitikerin.
Biografie
Josefine Lenczewski kam in Wien als Tochter des Privatlehrers Edmund Kiesler und seiner Ehefrau Mathilde, geborene Löb, auf die Welt. Ab ihrem 17. Lebensjahr war sie für rund 40 Jahre im Büro einer Zuckerwarenfabrik angestellt. Am 23. November 1910 ging sie mit Heinrich Lenczewski eine Zivilehe ein.
Schon früh schloss sich Josefine Lenczewski der Arbeiterbewegung an und war als Funktionärin im Bund der Industrieangestellten tätig. Von 1919 bis 1934 übte sie als Bezirkskassierin und Stellvertreterin sowie spätere Leiterin der Frauenorganisation verschiedene Funktionen in ihrem Wohnbezirk Döbling aus. Besonders die Bildungsarbeit für Frauen war ihr dabei ein Anliegen. Von 3. November 1933 bis zu seiner Auflösung am 12. Februar 1934 gehörte sie als Mandatarin für den 19. Bezirk dem Wiener Gemeinderat und Landtag an. Sie zog anstelle des Abgeordneten Karl Schmid, der sein Mandat aus gesundheitlichen Gründen zurückgelegt hatte, ein. Josefine Lenczewski zählte zu den ersten weiblichen Gemeinderatsmitgliedern.
Heinrich Lenczewski starb im Februar 1934 an einem Herzinfarkt; unmittelbar nach der Einäscherung ihres Ehemannes wurde Josefine Lenczewski – vermutlich nur kurzzeitig – inhaftiert. Darüber, wie sie ihre letzten Lebensjahre während der Zeit des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes und des Nationalsozialismus verbrachte, liegen keine Informationen vor.
Quellen
Literatur
- Wolfgang Solt: Biographien der Gemeinderäte, Abgeordneten und Bezirksvorsteher 1918–2003. Wien [2003]
- Wienbibliothek digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861–1962. In: Handbuch der Stadt Wien (1963), S. 231 [Stand: 17.11.2019]