Joseph Maria Olbrich

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Olbrich, Joseph Maria
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Olbrich, Josef Maria
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Prof., Hofbaurat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  24777
GNDGemeindsame Normdatei 118589768
Wikidata Q44911
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Dezember 1867
GeburtsortOrt der Geburt Troppau, Österreichisch-Schlesien
SterbedatumSterbedatum 8. August 1908
SterbeortSterbeort Düsseldorf
BerufBeruf Architekt, Maler, Kunstgewerbler, Designer
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  12. August 1908
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Darmstadt, Alter Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • ist Schülerin oder Schüler von Julius Deininger
  • ist Schülerin oder Schüler von Camillo Sitte
  • ist Schülerin oder Schüler von Carl von HasenauerJoseph (Josef) Maria Olbrich, * 22. Dezember 1867 Troppau, Österreichisch-Schlesien (Opava, Tschechische Republik), † 8. August 1908 Düsseldorf, Architekt, Maler, Kunstgewerbler, Designer.

Biographie

Joseph Maria Olbrich wurde am 22. Dezember 1867 als Sohn des wohlhabenden Konditormeisters, Lebzelters und Wachsherstellers Edmung Olbrich geboren. Durch die Ziegelei seines Vaters wurde Olbrichs Interesse am Baugewerbe schon früh geweckt. Olbrich brach das Gymnasium in Troppau vorzeitig ab, absolvierte eine Maurerlehre und arbeitete bei einem Bauunternehmer als Zeichner. 1882 übersiedelte er nach Wien, um in die Architekturklasse der Wiener Staatsgewerbeschule einzutreten. Seine Lehrer waren unter anderem Julius Deininger und Camillo Sitte. 1886 legte Olbrich seine Abschlussprüfung mit der Note "vorzüglich" ab.

Ab 1890 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien als Schüler Carl von Hasenauers und gewann mit seinen Entwürfen mehrere Preise. 1893 trat er in das Büro von Otto Wagner ein, wo er sich als einer der prägenden künstlerischen Kräfte erwies. Die meisten Detailpläne für die Gebäude der Wiener Stadtbahn dürften von Olbrich stammen, doch ist dies nicht genau beweisbar. 1894 wurde er Mitglied des Künstlerhauses. Neben Josef Hoffmann wurde Olbrich zu einem der Hauptführer der Wiener Secession (1897 Gründungsmitglied).

In Wien baute Olbrich 1897/1898 das Ausstellungsgebäude der Secession (1, Friedrichstraße 12), 1899 die Klarwillsche Familiengruft auf dem Döblinger Friedhof, auf dem Zentralfriedhof (Israelitische Abteilung 1. Tor) das Grabmal der Familie Schlesinger, den Clubpavillon des Radfahrervereins der Staatsbeamten (2, Rustenschacherallee 7) und 1900 die Villa Hermann Bahr (13, Winzerstraße 22). Weitere Werke entstanden in Niederösterreich. Für Wien entwickelte er auch einige unausgeführt gebliebene Projekte, darunter die "Villenstadt Cobenzl-Krapfenwaldl" und Gartenbauvorschläge (beispielsweise "Farbengarten", der dann in der Darmstädter Orangerie verwirklicht wurde). 1899 wurde Olbrich von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, dessen Freundschaft er erworben hatte, als Gründungsmitglied der Künstlerkolonie (für die er fast alle Bauten entwarf) nach Darmstadt berufen, wo er maßgebenden Einfluss auf die Erneuerung der deutschen Architektur nahm (Hofbaurat, Prof.). 1900 war er für die innenarchitektonische Ausgestaltung des Pavillons auf der Weltausstellung in Paris verantwortlich (darunter das "Wiener Zimmer"). Die meisten seiner Werke entstanden außerhalb Wiens.

1900 erschienen seine "Ideen" (53 Blätter Architekturstudien), 1902-1914 erschien in Berlin sein dreibändiges Werk "Architektur" und 1905 die Arbeit "Neue Gärten". Nach ihm ist die Olbrichgasse benannt.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werk- und Literaturverzeichnis)
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • lan Latham: Josef Maria Olbrich. London: Academy edition 1980
  • Joseph M. Olbrich. 1867-1908. Das Werk des Architekten. Ausstellung anläßlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages. Darmstadt, Wien, Berlin. Darmstadt: Hessisches Landesmuseum Darmstadt 1967
  • Joseph August Lux: Josef Maria Olbrich. Eine Monographie. Berlin: Wasmuth 1919
  • Giulia Veronesi: Josef Maria Olbrich. Mailand: Il Balcone 1948
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, S. 269 f. und Register
  • Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, Register
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, Register
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, Register
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, Register
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 80
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, Register
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 228, S. 240
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 262

Weblinks