Julius Pastrée
Julius Pastrée (eigentlich Pastrě), * 17. Juli 1856 Wien, † 20. Dezember 1915 Wien 9, Mariannengasse 20 (Sanatorium Loew; Zentralfriedhof, Familiengruft [Grabdenkmal von Richard Kauffungen, geschaffen bereits 1901]), Besitzer einer Eisengießerei, Gattin Julie Nemelka († 10. April 1928).
Julius Pastrée absolvierte die Polytechnische Schule in Lüttich (Liège, Belgien) und übernahm dann mit seinem Bruder Friedrich und seinem Halbbruder Anton Vogelsinger die von seinem Vater gegründete Eisengießerei in Simmering (Anton besaß auch eine Eisengießerei in Penzing). Als Pastrée 1889 aus der Firma ausschied und ein eigenes Unternehmen gründete, erzeugte er unter anderem Hartgussprodukte, wie Hammerkerne, Ambossstöcke und Mühlenwalzen, den Bedarf von Hammerwerken, Sensen- und Sichelfabriken; die Firma belieferte die Stadt Wien auch mit Straßenkanalgittern.
Pastrée war Mitbegründer und langjähriger Präsident des Bundes österreichischer Industrieller.
Es war Pastrées Verdienst, dass es ihm dank seiner Studien im Ausland gelang, die bis dahin bestandene Dominanz Englands und Deutschlands auf dem Sektor des Hartgusses (dem ein streng gehütetes Geheimnis zugrunde lag) zu brechen und Hartgussprodukte im Inland zu produzieren. 1907 zog sich Pastrée von allen Aktivitäten als Unternehmer und Verbandspolitiker zurück.
Literatur
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (weitere Literatur)
- Ernst Bruckmüller: Pastrée, Clayton und Co. Unternehmer- und andere Persönlichkeiten im Werk Heimito von Doderers. In: Der literarische Zaunkönig 3 (2013), S. 11-14. URL: http://www.erika-mitterer.org/dokumente/ZK_2013-3/bruckmueller_doderer_2013-3.pdf
s.auch Julius Pastrée Hartgusswalzenfabrik und Eisengießerei