Kaltenleutgebner Bahn
Die Kaltenleutgebner Bahn wurde als Lokalbahn von Liesing nach Kaltenleutgeben im Jahr 1883 eröffnet und war eine Nebenbahn der Südbahn. Die ursprüngliche Länge betrug 6,7 Kilometer. Eine angedachte Verlängerung nach Sulz im Wienerwald wurde bald verworfen.
Diese Bahnlinie war für Personen- und Güterverkehr konzipiert, besonders der Personenverkehr um 1900 spielte eine große Rolle, bis in den 1950er Jahren der Niedergang der Bahn einsetzte. 1959 wurde die Strecke zwischen der Station Waldmühle und Kaltenleutgeben abgetragen und der Personenverkehr eingestellt. Der Güterverkehr blieb wegen der Zementfabrik Perlmoser, später Holcim, aufrecht und wurde nach Schließung des Werks 2013 aufgelassen. Am Werksareal wurde ein Wohnhausanlage mit 500 Wohnungen errichtet.
Man beabsichtigte gänzlich die Bahntrasse abzutragen. Die Gemeinde Perchtoldsdorf mietete zuerst die Bahn an und kaufte diese 2017, um einen Nostalgiebahnverkehr durchführen zu können. Dadurch konnte auch die Station Perchtoldsdorf gerettet werden, welche ebenso abgetragen werden sollte, und jetzt unter Denkmalschutz steht.
Da sich mit der massiven Wohnhausbebauung die Verkehrsproblematik im Tal der Dürre Liesing vergrößerte, versucht man die Bahnstrecke für den Personenverkehr zu reaktivieren. 2020 kam der Vorschlag, die Bahnstrecke durch die Lokalbahn Wien-Baden betreiben zu lassen.