Karl Friedl
Karl Friedl, * 23. Dezember 1898 Wien, † 29. Dezember 1966 Wien, Geologe.
Biographie
Karl Friedl begann nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule ein Studium der Naturwissenschaften an der Universität Wien. Zu seinen akademischen Lehrern gehörten unter anderem Friedrich Becke, Leopold Kober und Richard Wettstein. Mit einer grundlegenden Arbeit über "Stratigraphie und Tektonik der Flyschzone des östlichen Wiener Waldes" erwarb er im Jahre 1920 den Grad eines Doktors der Philosophie. In Folge wurde er Assistent bei Wilhelm Petrascheck an der Montanistischen Hochschule in Leoben. Schon nach kurzer Zeit verließ er aber die Hochschule und widmete sich in praktischer Tätigkeit ganz der Erdölgeologie. In den folgenden Jahren arbeitete er für verschiedene Firmen in Galizien, Jugoslawien, der Tschechoslowakei sowie in Ober- und Niederösterreich und betätigte sich zeitweise auch als Redakteur der Fachzeitschrift "Petroleum".
1925 begann Friedl im Auftrag der Vacuum Oil Company mit planmäßigen geologischen Aufnahmen im Wiener Becken; 1934 entdeckte er das noch heute produzierende Ölfeld Gösting bei Zistersdorf. In den folgenden Jahren widmete er sich dem weiteren Ausbau der Erdölproduktionsgesellschaft, deren geschäftsführender Direktor er wurde, sowie den Aufschlussarbeiten in den Konzessionsgebieten dieser Gesellschaft im Alpenvorstand und im Burgenland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führt er diese Arbeiten in einer beratenden Tätigkeit bei der Sowjetischen Mineralölverwaltung weiter.
Nach dem Abschluss des Staatsvertrages 1955 wurde Friedl für die Österreichische Mineralölverwaltung tätig. Ab 1957 leitete er als Direktor das Ressort Geologie des Unternehmens. In die Zeit seines Wirkens fällt die Erschließung mehrerer Erdöl- und Erdgasfelder, darunter Matzen und Zwerndorf. 1963 trat der Geologe in den Ruhestand. Er war Ehrenmitglied der Geologischen Gesellschaft in Wien, Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Erdölwissenschaften und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften.