Karl Friedrich Kübeck
- Präsident des Generalrechnungsdirektoriums (1839)
- Hofkammerpräsident (1840 bis 1848)
- Präsident des Reichsrates (1850 bis 1855)
- Reichstagsabgeordneter (27.02.1849 bis 07.03.1849) Reichstagsabgeordneter zu Kremsier, Nachwahl nach Rücktritt von Anton Frh. v. Doblhoff-Dier
- Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung (Herbst 1849) Präsident der provisorischen Bundeszentralkommission in Frankfurt
Kübeck Karl Friedrich (1816 Ritter von, 1825 Freiherr von Kübau), * 28. Oktober 1780 Iglau, Mähren (Jihlava, Tschechische Republik), † 11. September 1855 Hadersdorf bei Wien, Staatsmann, Wirtschaftsfachmann.
Studierte an den Universitäten Prag und Wien Jus, trat 1800 in den Staatsdienst und wurde 1807 der Vereinigten Hofkanzlei zugeteilt. Er gehörte zu den Initiatoren der Gründung der Österreichischen Nationalbank (1816). In Würdigung seiner Leistungen durfte er Franz I. zu Kongressen in Laibach, Venedig und Verona begleiten. 1821 wurde er Staats- und Konferenzrat, 1839 Präsident des Generalrechnungsdirektoriums (das er neu organisierte) und 1840 Präsident der Hofkammer, ab 1841 war er hauptverantwortlich für den Ausbau des Eisenbahnnetzes sowie des Münz- und Bergwesens, 1846 organisierte er die Einführung der Telegraphie in Österreich; mit Hilfe einer Kreditkasse konnten die privaten Eisenbahnlinien ins staatliche Bahnnetz eingegliedert werden (Kübeck gehörte zu den Verfechtern eines staatlichen Eisenbahnnetzes). Nach der Auflösung der Hofkammer (1848) wurde er Mitglied des Reichstags in Kremsier und 1850 Präsident des (neuen) Reichsrats. Kübeck war ein heftiger Gegner der Demokratie und Befürworter des Neoabsolutismus (Berater Franz Josephs I.).
Schrieb Tagebücher, die 1909 veröffentlicht wurden und eine beachtenswerte Quelle zur Geschichte seiner Zeit bilden.
Geheimer Rat (1836); Großkreuz St. Stephan-Orden, Ehrenmitglied Akademie der Wissenschaften.
Quellen
Literatur
- Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 4 (Lfg. 19), Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1968, S. 320f
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975 [Gesamtaufnahme]
- Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935, S. 16
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 13: Kosarek–Lagkner. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1865.
- Max von Kübeck [Hrsg.]: Tagebücher des Carl Friedrich Freiherrn Kübeck von Kübau. 2 Bände. Wien: Gerold 1909
- Max von Kübeck [Hrsg.]: Metternich und Kübeck - ein Briefwechsel. Supplementband der "Tagebücher des Carl Friedrich Freiherrn Kübeck von Kübau". Wien: Gerold 1910
- Josef Neumayer: Die Entwicklung des Weltbilds Kübecks. Diss. Univ. Wien. Wien 1953
- Presse. Wien, 15.05.1955
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 09.09.1955
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst 1945 - lfd., 21.10.1980
- Franz Adlgasser, Die Mitglieder der österreichischen Zentralparlamente 1848-1918. Konstitutierender Reichstag 1848-1849, Reichsrat 1861-1918. Ein biographisches Lexikon, Teilband 2: A-L. Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Studien zur Geschichte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Band 33), S. 652-653