Karl Gladt
- Leiter des Lenau-Archivs, Stockerau (1967)
- Vorstandsmitglied der Grillparzer-Gesellschaft (1956)
Karl Gladt, * 27. April 1909 Wien, † 22. Juli 1982 Wien, Bibliothekar, Literaturwissenschaftler, Beamter, Schriftsteller.
Biografie
Karl Gladt war der Sohn des Beamten Karl Oskar Gladt und dessen Frau Karoline. Nach der Matura begann er ein Studium der deutschen und englischen Philologie, Psychologie und Theaterwissenschaft an der Universität Wien, das er mit der Promotion zum Dr. phil. 1934 abschloss. Ab 1936 arbeitete er als Vertragsbediensteter im Fachdienst der Städtischen Sammlungen, wurde nach dem "Anschluss" 1938 aber außer Dienst gestellt.
In Folge war er als Magazinarbeiter und Hauslehrer tätig und wurde 1940 zur Deutschen Wehrmacht einberufen. 1941 bis 1942 war er zur Restaurierung von Bibliotheken in Belgrad eingesetzt. Im September 1945 erfolgte seine Wiedereinstellung in der nunmehrigen Stadtbibliothek, wo er zunächst mit der Rückholung der ausgelagerten Bestände, dann mit dem Neuaufbau der Handschriftensammlung beauftragt war. Diese Sammlung betreute er bis zu seiner Pensionierung im Herbst 1974.
Darüber hinaus war Gladt leitendes Mitglied der Lenau- und der Grillparzer-Gesellschaft sowie Verfasser zahlreicher literatur- und geschichtswissenschaftlicher Publikationen, etwa zu Lenau, Nestroy, Grillparzer und Raimund.
Quellen
Literatur
- Christian Mertens: Zwischen Umbruch und Kontinuität. Die Verwaltung der Stadt Wien in den Jahren 1934 bis 1945 am Beispiel der Stadtbibliothek. In: Gertrude Enderle-Burcel / Alexandra Neubauer-Czettl / Edith Stumpf-Fischer [Hg.]: Brüche und Kontinuitäten 1933 – 1938 – 1945. Fallstudien zu Verwaltung und Bibliotheken. Innsbruck: Studien-Verlag 2013 (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Sonderband 12), S. 451-471