Karl Wittgenstein
Karl Wittgenstein, * 8. April 1847 Gohlis (heute Leipzig), † 20. Jänner 1913 Wien, Industrieller.
Biografie
Wittgenstein war ein Sohn von Hermann Christian Wittgenstein, Wollgroßhändler, und Franziska geb. Figdor (1814 bis 1890). 1851 übersiedelte die Familie von Gohlis (heute Leipzig) nach Vösendorf bei Wien. Karl Wittgenstein studierte an der Technischen Hochschule in Wien. Er war zunächst als technischer Zeichner und Mitarbeiter in verschiedenen Eisenbahngesellschaften und Industriebetrieben beschäftigt. 1872 trat Wittgenstein in das Teplitzer Walzwerk ein. Er stieg rasch zu einem der wichtigsten Stahlindustriellen der Monarchie auf. 1899 zog er sich als überaus vermögender Mann ins Privatleben zurück.
Karl Wittgenstein war ein wichtiger Förderer des Wiener Kultur- und Musiklebens. Er stiftete unter anderem eine große Summe zum Bau der Secession und war einer der Hauptkunden der Wiener Werkstätte.
Aus seiner Ehe mit Leopoldine Kalmus (14.3.1850 bis 3.6.1926) entstammten:
- Hermine Wittgenstein (1874 bis 1950)
- Johannes Wittgenstein (1877 bis 1902 [vermisst])
- Konrad "Kurt" Wittgenstein (1878 bis 1918)
- Helene Wittgenstein, verheiratete Salzer (1879 bis 1956)
- Rudolf Wittgenstein (1881 bis 1904)
- Margaret Wittgenstein, verheiratete Stonborough (1882 bis 1958)
- Paul Wittgenstein (1887 bis 1961), Pianist
- Ludwig Wittgenstein (1889 bis 1951)
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, BG Margareten, A9: 26/1913: Eigenhändiges Testament von Karl Wittgenstein
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Historische Meldeunterlagen, K11: Meldezettel von Karl Wittgenstein
Literatur
- Rudolf von Granichstaedten-Cerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verlag 1969 (Österreich-Reihe, 365/367), S. 134 ff.
- Alexander Waugh: Das Haus Wittgenstein. Die Geschichte einer ungewöhnlichen Familie. Frankfurt am Main 2009