Klara Weingarten
Klara Weingarten, * 12. September 1909 Budapest, † 12. Juli 1973 in Wien, Neurologin.
Biografie
Klara Weingarten wurde 1909 als Klara Kuttner in Budapest geboren. Hier legte sie 1927 die Matura ab und ging dann zum Medizinstudium nach Wien. 1933 promovierte sie und wurde österreichische Staatsbürgerin. Bereits während des Studiums war sie Hospitantin an der zweiten Medizinischen Universitätsklinik im Wiener Allgemeinen Krankenhaus. zuerst unter deren Vorstand Norbert Ortner, danach unter Nikolaus Jagić. Kurz nach ihrer Promotion nahm sie ihre klinische und wissenschaftliche Tätigkeit an der Nervenheilanstalt Rosenhügel auf. Während ihrer Tätigkeit am Rosenhügel suchte Klara Weingarten um den Facharzttitel an, der ihr aber nicht mehr verliehen wurde, da sie 1938 zur Emigration gezwungen war. Die Ärztin flüchtete nach Uruguay, wo sie bis 1947 an der psychiatrischen Klinik in Montevideo als Assistenzärztin arbeitete. Nach ihrer Rückkehr erhielt sie den Facharzttitel. Klara Weingarten fand eine Anstellung am Hanusch-Krankenhaus. Daneben arbeitete sie als unbezahlte Assistentin an der psychiatrisch-neurologischen Universitätsklinik. Ihr Forschungsschwerpunkt lag auf, dem myoklonischen Syndrom, das sich in kurzen unwillkürlichen Muskelkontraktionen äußert. 1957 habilitierte sie sich zu diesem Thema. 1964 erhielt Klara Weingarten als erste Frau den Titel eines a. o. Professors [sic.] für das Fach Neurologie. Sie starb 1973 in Wien an den Folgen eines Verkehrsunfalles.
Literatur
- Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 3 P – Z. Wien [u. a.]: Böhlau 2016, S. 3490
- Birgit Bolognese-Leuchtenmüller. / Sonia Horn [Hg.]: Töchter des Hippokrates. 100 Jahre akademische Ärztinnen in Wien. Wien: Pressestelle und Verlag der Österreichischen Ärztekammer 2000
- Nachruf. In: Wiener Medizinische Wochenschrift 124. Jg., Nr. 8, 23.02.1974, S. 122