Kohlmarkt 16

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Kohlmarkt 16 (Juli 2019)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1892
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung des Füchsleins Haus
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Franz Kupka und Orglmeister Gustav
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  45559
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Kohlmarkt 16 Manz 28 07 19.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Kohlmarkt 16 (Juli 2019)
  • 1., Kohlmarkt 16
  • Nr.: 136 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 137 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 138 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 254 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 255 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 256 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 265 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 266 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 267 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1., Kohlmarkt 16, (Konskriptionsnummer 256, 255 und 254).

Haus Nr. 256

Das Gebäude mit der Nr. 256 wird erstmals 1374 namentlich erwähnt. 1891 kam es zum Abbruch des Hauses.

Haus Nr. 255

In den Harrer Bänden wird dieses Haus zum ersten Mal im Jahr 1368 erwähnt. Ende des 14 Jahrhunderts wurde das Haus von einem Cristan Enikchel bewohnt, der ein Mitglied des bekannten Bürgergeschlechts der Enenkel zu sein scheint. Dessen wohl berühmtester Vertreter war der Geschichtsschreiber Johann der Enenkel war der um 1250 lebte. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde das Haus „des Füchsleins Haus“ genannt. 1527 kam das Haus in den Besitz von Johann von Revellis, eines Neffen des gleichnamigen Bischofs von Wien. In weiterer Folge kam das Haus 1545 an Margarethe, die Frau des Magisters der sieben freien Künste Niclas Polites. Dieser war ein Jahr vorher in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Bedeutung von Ferdinand I. aus Brüssel, seiner Heimatstadt, an die Wiener Universität für Philosophie und Griechisch berufen worden. Aufgrund seiner Gesinnung hatte er aber in katholischen Kreisen (bei Canisius) Anstoß erregt. Im März 1554 wurde er wegen „Irrtums in Glaubenssachen“ in Haft genommen, ihm der Prozess gemacht und letztendlich ausgewiesen. 1556 kam es zu einer Abspaltung des Hauses in zwei selbstständige Objekte nämlich Objekt Nr. 255 und Nr. 254. Beide Hälften des Hauses sind als dreistöckig ausgewiesen. 1684 wurde das Haus neu erbaut. Am 30. November 1691 starb in diesem Haus Anna Rosina, die erste Frau des genialen Künstlers der Barockzeit, Mathias Steinl. 1891 wurde das fünf Stock hohe Haus mit einer Grundfläche von 205 m2 abgerissen.

Haus Nr. 254

Dieses Haus bildete mit Nr. 255 bis zum Jahr 1556 ein Haus, das zuletzt Georg Revellis gehörte. Das Haus fiel eine Zeit (1567 bis 1572) an die Frau des ehemaligen Wiener Bürgermeisters Bartholomäus Prandtner namens Katharina. 1775 wurde das Haus nun vier Stock hoch neu erbaut. Unter dem Besitz von Katharina Didie (später Gräfin von Wallis) wurde das Gebäude nochmals 1806 renoviert. Etwa um dieselbe Zeit übersiedelte das benachbarte Bierhaus „zum Lothringer“ hierher, in welchem der Dichter Eichendorff 1812 Theodor Körner kennen lernte. 1855 ließ sich in einem Extrazimmer des Bierhauses die berühmte „grüne Insel“ nieder. Hierbei handelte es sich um einen gesellschaftlichen Verein von Künstlern und Schriftstellern wie u.a. Grillparzer oder auch Bauernfeld. Nach der Erbauung des Künstlerhauses übersiedelte die „grüne Insel“ dorthin. Damals galt das Lothringer Bierhaus als eines der vornehmsten in Wien in welchem Rauchen strikt verboten war. 1891 wurde das nunmehr fünfstöckige Haus mit einer Grundfläche von 525 m2 abgerissen und im Jahr darauf an Stelle der drei vorgenannten Häuser auf einer Grundfläche von 989 m2 das gegenwärtige Haus erbaut.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

1927 befand sich die Manz'sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung (Julius Klinkhardt & Co.), die später nur „Manzsche Buchdruckerei“ hieß, an dieser Adresse.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 7, Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 25-31