Kohlmarktkino

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Fr. Homes Fey
Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Kino
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1902
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1915
Benannt nach Kohlmarkt
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  57431
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BildnameName des Bildes Marie Homes Fey.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Fr. Homes Fey
  • 1., Kohlmarkt 10

Frühere Adressierung
  • Homes, Fey & Davenport (bis: 1915)
  • Weltpanorama (1902, bis: 1905)
  • Homes Fey Theater (1905, bis: 1905)

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48° 12' 31.58" N, 16° 22' 2.63" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kohlmarktkino am Generalstadtplan von 1912
Programm zur Vorstellung von G. Homes, Frau Homes-Fey u. Frl. Davenport, 1880

Das Kohlmarktkino (1, Kohlmarkt 10) wurde 1902 als Weltpanaroma gegründet, 1905 als "Homes-Fey-Theater" bezeichnet und später in "Homes, Fey & Davenport" umbenannt. Bereits 1892 hatte sich hier das Panoptikum von Louis Veltée befunden. 1909 hatte das Kino einen Fassungsraum von 180 Personen. 1915 wurde es geschlossen.

1902 erhielt Emil Gottlieb, auch Emil Gottlieb Homes beziehungsweise Georg Homes (* 1850 Brünn, bestattet 7. August 1934 Zentralfriedhof Gruppe 80, Reihe 34, Nummer 39), die Genehmigung zur Errichtung eines Panoramas in der Inneren Stadt, in dem in einem eigenen Kinosaal - unter anderem neben Abnormitätenschauen und einem "selbst spielenden" Klavier - täglich kinematografische Vorführungen gezeigt werden durften. Gottlieb und seine Gattin (geborene Fey) waren bis zu diesem Zeitpunkt mit ihren Schauen in der ganzen Monarchie herumgereist. Der neue feste Kinosaal befand sich im Kellergeschoß eines Eckhauses, wurde 1905 als "Homes-Fey-Theater" bezeichnet, später in "Homes, Fey & Davenport" umbenannt und fasste 1909 180 Personen. Erst 1914 wurde es zu einem eigenständigen Kino adaptiert. Nur ein Jahr später wurde das Kohlmarktkino geschlossen.

Noch Jahre später erinnerte man sich an dieses ehemals populäre Innenstadtkino - so etwa Robert Braun im Neuen Wiener Tagblatt vom 20 Oktober 1934:

"Als Knabe hatte ich an Samstagnachmittagen freien Ausgang, und da führte mich der Weg meist zum Kohlmarkt, wo sich das erste Kino unserer Stadt eingerichtet hatte: Es hieß Homes und Fey. Herr Homes, der Besitzer, stand in eigener Person vor dem Eingang zwischen den an die Mauer gelehnten Ankündigungsstafeln und machte den Ausrufer. Er sah wie der Direktor einer Schmierenbühne [!] aus, war groß, hatte ein rotes Gesicht, dessen Kinn zwischen den Spitzen eines Vatermörders stak, und seiner durchaus nicht übertriebenen Anpreisung der neuesten lebenden Bilder und anderer Merkwürdigkeiten war schwer zu widerstehen. So ging ich im Vorgenuß einige Stufen in ein Kellergewölbe hinab, wo mich, wenn ich zu spät kam, ein besonderer Raum aufnahm. Er hieß 'Das Weltpanorama', und ich konnte, nachdem ich den hohen Sitz erstiegen [hatte], durch die Linsen eines Bioskops die mannigaltigsten Städte und Landschaften schauen. Dann ließ uns die laute Einladung des Herrn Homes den Kinoraum betreten, der nach leerem Theater roch. Und nun begann auf dem herab hängenden weißen Vorhang das knatternde Spiel der 'lebenden Bilder', das, damals noch ohne Musik, sich aus einem Regennetz wirr durcheinander schlagende, zuckende Stücke entwickelte. Herr Homes, der sich auf einem der Plätze des Mittelganges niedergelassen hatte, gab dazu mit hallender Stimme seine Erklärungen. Und da machten wir denn eine kurze Reise mit, wobei ein Omnibus so rasch zur Riesengröße anwuchs, dass man glauben mochte, jetzt und jetzt würde er mitten in uns hineinfahren. Dann gab es ein Märchen oder in wenigen kurzen Akten eine Wildwestgeschichte mit einem Blockhaus und mit Männern in Cowboyhosen, wobei im Geknatter des Filmlablaufes ein lautloser Schuss fiel, der einen Rivalen fällte. Leider verging dies all zu schnell. Doch erlebte ich immer noch eine letzte Überraschung, als ich wieder ins Freie trat. Es geschah durch einen rückwärtigen Ausgang, und so befand ich mich an einer anderen Stelle der Straße als dort, wo ich eingetreten war, und musste mich erst, benommen von all den Merkwürdigkeiten, einige Augenblicke lang wieder zurecht finden. Als dann auf dem Nachhauseweg schon Laternen brannten, fühlte ich mich wohl im Genusse so vieler Fremdheit."

Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

Weblinks