Kunstgemeinschaft
Kunstgemeinschaft, radikale Künstlervereinigung, entstanden im Mai 1919 infolge der Feindschaft des Bildhauers Carl Gelles gegenüber dem Künstlerhaus (die Jury hatte seine für die Frühjahrsausstellung eingesandten zwei Plastiken zurückgewiesen). Gelles plädierte für die Enteignung und Verstaatlichung des Künstlerhauses und des Secessionsgebäudes, beanspruchte aber auch die ehemalige Galerie Miethke (1, Dorotheergasse 11). Schließlich fand er das Palmenhaus im Burggarten, das nun öfters auch als Glaspalast bezeichnet wurde und in dem die Kunstgemeinschaft ihre Ausstellungen präsentierte. Gelles gab sich jedoch später nicht mit Ausstellungen allein zufrieden, sondern griff die Verteilung der schwedischen Künstlerhilfe an (1921), wollte im Burggarten seine Skulptur von Ferdinand Hanusch aufstellen (später im Hanuschhof aufgestellt) und anderes. Nach der Beruhigung der revolutionären Wogen und Übernahme der Führung durch andere Künstler (1931 Obmann Thomas J. Stindel) veranstaltete die Kunstgemeinschaft noch mehrere interessante Ausstellungen moderner Kunst, bis sie 1938 mit dem Hagenbund und dem Albrecht-Dürer-Bund zur „Gemeinschaft bildender Künstler, Wiener Kunsthalle" (1, Zedlitzgasse 6; Zedlitzhalle) zusammengelegt wurde.