Kupferschmiede
Kupferschmiede lassen sich in Wien seit Ende des 14. Jahrhunderts nachweisen; 1668 erhielten sie eine Handwerksordnung. Im Gegensatz zu den Kupferhammerschmieden, die ihre Produkte in arbeitsteiligen Hammerschmieden herstellten, arbeitete der kleinhandwerkliche Kupferschmied in einer kleinen Werkstätte ohne Hammerwerk und stellte aus Kupfer Gegenstände des täglichen Gebrauchs her (Kessel, Töpfe, Pfannen, Kannen, Becher usw.).
Ende des 17. Jahrhunderts ist am Neuen Markt eine Kupferschmiedewerkstätte belegt ("Kupferschmiedhaus"); die Kupferschmiedgasse, die den Neuen Markt mit der Kärntner Straße verband, verdankt ihren Namen diesem Gewerbe.
Wappen
1904 hat der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Genossenschaften vorgelegt, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche dienten. Das Wappen der Kupferschmiede hat folgendes Aussehen:
In Schwarz auf grünem Dreiberge zwei silberne, goldbewehrte und rotgezungte Greife mit untergeschlagenen Schwänzen, die einen Kupferkessel halten, über dem der Wiener Kreuzschild zu sehen ist.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Kupferschmiede
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Kupferschmiedeinnung)
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 423
- Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. V
- Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 25, Taf. V
- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 172 ff.
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 74