Löwen, Zum goldenen (8, Josefstädter Straße 25), Apotheke (auch „Löwenapotheke" genannt). Der Apotheker Mathias Moser erhielt 1783 die Bewilligung zur Errichtung einer Apotheke (damals Josefstadt 126 [8, Josefstädter Straße 30]). Sein Sohn Joseph Moser, der 1825-1836 als Nachfolger von Franz Gerl auch Ortsrichter der Josefstadt sowie 1816-1836 Gremialvorsteher war, führte die Apotheke ab 1809. 1816 beleuchtete Joseph Moser als erster seine Apotheke mit Gas (Gewinnung aus Erdharz) und erzeugte ein chemisches Zündpulver (Kaliumchlorat "chlorsaures Kali"). Für Mosers Löwenapotheke malte Ferdinand Georg Waldmüller vier Schilder, darstellend Hygieia, Flora, Hippokrates und Galenus (1938 an die Österreichische Galerie verkauft, was den Besitzern die Emigration ermöglichte). Die Apotheke (die 1911 in den heutigen Neubau verlegt wurde) befand sich 1886-1994 im Besitz der Familie Trnkoczy.
Heute befindet sich auf diesem Standort die "Alte Löwen-Apotheke".
Literatur
- Felix Czeike: Der Josefstädter Apotheker Joseph Moser. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 27/1962, S. 83 ff.
- Felix Czeike: Joseph Moser. In: Österreichische Apothekerkammer: Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ. Nr. 18. Wien: Österreichische Apotheker-Verlags Gesellschaft 1964, S. 423 ff.
- Leopold Hochberger / Joseph Noggler: Geschichte der Wiener Apotheken 2. Wien: Verlag des Wiener Apotheker-Hauptgremiums 1917-1919, S. 166 ff.
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 218 ff., 476
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 518 f.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 252