Laurids Ortner

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Ortner, Laurids
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dipl. Ing.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  35057
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. Mai 1941
GeburtsortOrt der Geburt Linz
SterbedatumSterbedatum
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Architekt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Professor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz (1976 bis 1987)
  • Professor für Baukunst an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf (1987 bis 2011)

  • Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Architektur (Verleihung: 1986)
  • Staatspreis für Design (Verleihung: 1988)
  • Preis der Stadt Wien für Architektur (Verleihung: 2001)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für das Lebenswerk (Verleihung: 3. April 2020)
  • Deutscher Hochschulbaupreis (Verleihung: 7. April 2020)
  • Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz auf dem Gebiet Design (Verleihung: 1996)
  • Architekturpreis Berlin, Auszeichnung des BDA (Verleihung: 2000)
  • Kärntner Landesholzbaupreis (Verleihung: 2000)
  • Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz für Architektur (Verleihung: 2002)
  • Deutscher Natursteinpreis (Verleihung: 2003)
  • Deutscher Städtebaupreis, Planwerk Innenstadt Berlin (Verleihung: 2006)
  • Deutscher Bauherrenpreis für Münster Merschkamp (Verleihung: 2007)
  • Deutscher Natursteinpreis, Lobende Erwähnung für Lilien Carré Wiesbaden (Verleihung: 2009)
  • Preis für vorbildliche Bauten in Nordrhein-Westfalen (Verleihung: 2010)
  • Balthasar Neumann Preis (Verleihung: 2014)


Laurids Ortner, * 26. Mai 1941 Linz, Architekt.

Biografie

Laurids Ortner studierte von 1959 bis 1965 Architektur an der Technischen Hochschule Wien.

Gemeinsam mit dem Architekten Günter Zamp Kelp und dem Maler Klaus Pinter gründete er 1967 die Architekten-Künstlergemeinschaft "Haus-Rucker-Co" in Wien. In den späten 1960er Jahren experimentierte die Gruppe mit Aktionen und Installationen im öffentlichen Raum, später beschäftigte sie sich mit der Idee der "Sozialen Plastik", um auf Umweltzerstörung und Entfremdung von der Natur aufmerksam zu machen. Die Künstlergruppe eröffnete 1971 und 1977 Studios in Düsseldorf und New York.

Ebenfalls 1977 gründete Laurids Ortner gemeinsam mit dem Objektkünstler und Designer Helmuth Gsöllpointner das Österreichische Institut für Visuelle Gestaltung in Linz und fungierte dort bis 1981 als Institutsleiter. Von 1976 bis 1987 war Ortner zudem als Professor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz tätig. Anschließend hatte er bis 2011 eine Professur an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf inne. In Düsseldorf eröffnete er gemeinsam mit Günter Zamp Kelp 1987 auch ein Architekturbüro.

Im selben Jahr, 1987, gründete Laurids Ortner mit seinem Bruder Manfred Ortner unter dem Namen "Ortner & Ortner Baukunst" ein weiteres Architekturbüro. Seit 1994 gibt es Ortner & Ortner Baukunst in Berlin und seit 2006 in Köln. 2011 wurde der Büroname auf O&O Baukunst abgeändert und die Partner Roland Duda, Christian Heuchel, Harald Lutz, Florian Matzker, Markus Penell wurden Gesellschafter.

Laurids und Manfred Ortner gewannen 1990 den Architekturwettbewerb für das Museumsquartier in Wien und erhielten in der Folge den Auftrag zum Bau des Quartiers mit den drei Kunstbauten MUMOK, Leopold Museum und Kunsthalle Wien. Obwohl die ursprünglichen Pläne teilweise geändert beziehungsweise gar nicht realisiert werden konnten (Leseturm), was auch laufend Kritik der Kollegenschaft einbrachte, eröffnete trotz heftiger politischer und öffentlicher Debatten elf Jahre nach der Beauftragung das Museumsquartier MQ in Wien. Heute ist es eines der weltgrößten Areale moderner Kunst und Kultur, das den Architekten auch internationale Anerkennung brachte.

Seither hat sich das Aufgabenfeld von Ortner & Ortner ständig erweitert, das Büro beschäftigt rund 40 Mitarbeiter in Wien, Köln und Berlin. Es folgten weitere bedeutende Kulturbauten (Sächsische Landesbibliothek Dresden, Schiffbau/Zürich) sowie zahlreiche Projekte für Handel und Gewerbe (ARD Hauptstadtstudio/Berlin, City Tower Wien, Geschäftshaus am Pariser Platz/Berlin). Für die Realisierung dreier Shoppingcenter (Alexa/Berlin, Liliencarré/Wiesbaden, Forum Duisburg) erhielten Ortner & Ortner zahlreiche Auszeichnungen für die Nachhaltigkeit ihrer Projekte. Seit 2012 betreibt das Büro einen Ausstellungsraum, das O&O Depot in Berlin. Gezeigt werden Themen, die mit der Baukunst in Verbindung und im Austausch stehen.

2014 wurde im Duisburger Hafen Deutschlands größtes Archivgebäude, das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, eröffnet. Das vorhandene und unter Denkmalschutz stehende Speichergebäude aus den 1930er Jahren wurde durch einen 76 Meter hohen Archivturm im Zentrum ergänzt. Ebenfalls 2014 entwarf Laurids Ortner einen Dachaufbau namens MQ-Libelle für das Leopold Museum im Wiener Museumsquartier, der im September 2020 eröffnet wird. Der Spartenstich für das Projekt Alexander Tower am Alexanderplatz in Berlin erfolgte im November 2019.

Im selben Jahr präsentierten die Brüder die Publikation "HAUS-RUCKER-CO. Drawings and Objects 1969–1989". Im Sommer 2020 gewinnen O&O Baukunst mit capattistaubach Landschaftsarchitekten und BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung den Städtebau-Wettbewerb Siemensstadt 2.0 in Berlin.

Ortner ist Mitglied der Künstlervereinigung MAERZ in Linz, die das Ziel verfolgt, eine provinzielle Enge zu vermeiden und den Blick nach außen zu richten. Die Gruppe ist einem jeweils zeitgemäßen offenen Kunstdiskurs verpflichtet. Neben der Präsentation des aktuellen künstlerischen Schaffens der eigenen Mitglieder bildet die permanente überregionale Kommunikation einen wesentlichen Schwerpunkt.

2020 erhielt das Architektenduo Laurids und Manfred Ortner den Großen Österreichischen Staatspreis.

Laurids Ortner lebt und arbeitet in Wien und Berlin.

Literatur

  • Ortner & Ortner: Baukunst, Innenansicht "View of the interior". Wien: Verlag für moderne Kunst 2016
  • Andrea Schurian: Laurids Ortner: "Man kann stolz sein, dass das Konzept gehalten hat". In: Der Standard, 27.06.2011 [Stand: 06.08.2020]
  • Falk Jäger: Ortner & Ortner Baukunst, Portfolio. Berlin: Jogis 2015
  • Ortner & Ortner: Baukunst vom Tag. Architecture out of the ordinary. Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König 2010
  • Ortner & Ortner: Malerei aus dichtem Staub. Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König 2010
  • Ortner & Ortner: Bauten für Europäische Kultur. Basel: Verlag Birkhäuser 2008
  • Ullrich Schwarz [Hg.]: Neue Deutsche Architektur – eine Reflexive der Moderne. Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz 2002
  • Matthias Boeckl [Hg.]: Museums Quartier Wien: Die Architektur/The Architecture. Wien / New York: Springer 2001
  • Ortner & Ortner: Wörterbuch der Baukunst. Basel / Boston / Berlin: Birkhäuser 2001
  • Walter Hösel [Hg.]: 3 Bauten für Europäische Kultur. Text: Laurids Ortner. Köln: Verlag König 1998

Weblinks