Leopold Carl Müller
Müller Leopold Carl, * 9. Dezember 1834 Dresden, † 4. August 1892 Wien 8, Blindengasse 30 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gr. 14A, Nr. 29; Grabdenkmal von Viktor Tilgner), Landschafts-, Genre- und Porträtmaler, Sohn des Lithographen Leopold Müller (1807-1862). Lernte zunächst in der Anstalt seines Vaters und studierte später an der Akademie der bildenden Künste (bei Carl Blaas und Christian Rüben); 1857 unternahm er eine Studienreise nach Venedig, 1861/1862 hielt er sich in Ungarn auf, 1862-1867 zeichnete er als Mitarbeiter der Zeitschrift „Figaro". In Paris wurde Müller durch die Arbeiten von Eugene Samuel Auguste Fromentin (1820-76) für das orientalische Genre begeistert. Mit August Xaver Karl Pettenkofen (für den er 1889 das Grabdenkmal mit einem Porträtrelief schuf) unternahm er mehrere Italienreisen (1870-1872 Venedig, 1872/1873 Sizilien), 1873 reiste er erstmals nach Ägypten. 1874/1875 arbeitete Müller im Atelier Hans Makarts (K. k. Kunsterzgießerei), im Winter 1875/1876 reiste er mit Graf Lanckoroñski, Makart, Rudolf C. Huber, Architekt Adolf Gnauth und F. Kaiser nach Ägypten, wo er die meisten seiner im Freien entstandenen Genrebilder sofort verkaufen konnte (viele an Briten). 1877 wurde „der Egypter " Professor an der Akademie der bildenden Künste (1890/1891 Rektor). Er hinterließ Materialien über seine Tätigkeit an der Akademie. Seine Schwestern Marie Müller und Berta Müller (* 28. Oktober 1848 Wien, † 26. Jänner 1937 Wien) waren Malerinnen. Leopold-Müller-Gasse (13).
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus: Teilnachlass Leopold Karl Müller
- Wien Museum Online Sammlung: Leopold Carl Müller als Bildmotiv
- Wien Museum Online Sammlung: Werke von Leopold Carl Müller
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 1. Wien: Daberkow 1889 ff.
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
- Adalbert Franz Seligmann [Hg.]: Carl Leopold Müller. Ein Künstlerleben in Briefen, Bildern und Dokumenten. Wien [u.a.]: Rikola Verlag 1922
- Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 165 f.
- Sylvia Mattl-Wurm: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830-1930. 1. November 1990 bis 20. Jänner 1991. Wien: Museen der Stadt Wien 1990 (Historisches Museum Wien: Sonderausstellung, 138), S. 149 (Künstlerwohnung)
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
- Bedeutende und berühmte Josefstädter. In: Das Josefstädter Heimatmuseum 16 (1961), S. 13 (Sterbehaus)
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 37
Leopold Carl Müller im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.