Hans Makart

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Hans Makart (1840-1984)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Makart, Hans
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Apolinaris, Johann Evangelist Ferdinand der Ältere
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  22298
GNDGemeindsame Normdatei 118730347
Wikidata Q511444
GeburtsdatumDatum der Geburt 28. Mai 1840
GeburtsortOrt der Geburt Salzburg
SterbedatumSterbedatum 3. Oktober 1884
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Maler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A Nummer 32
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Hans Makart.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Hans Makart (1840-1984)
  • 4., Gußhausstraße 25 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Makart Hans (Johann Evangelist Ferdinand Apolinaris der Ältere), * 28. Mai 1840 Salzburg, † 3. Oktober 1884 Wien 4, Gußhausstraße 25 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 14A, Nummer 32, Grabmal von Edmund Hellmer [1889]), Maler, erste Gattin (1869) Amalie Franziska Roithmayr aus München (* 26. Jänner 1846 München, † 3. Juni 1873 ebenda), zweite Gattin (31. Juli 1881) Bertha Babitsch (Künstlername Linda), Solotänzerin, Sohn des Zimmeraufsehers im Schloss Mirabell Johann Makart (und dessen Gattin Maria Katharina Rüssemayr).

1858 kam Makart nach Wien (sein Vater, der sich als Maler versucht hatte, war 1848 nach Italien gegangen und 1849 in Imola gestorben), studierte bei Rüben an der Akademie der bildenden Künste, wurde jedoch angeblich als untalentiert entlassen. Er ging nach Salzburg und München, wo er bei Schiffmann studierte und wechselte 1861 zu Karl von Piloty an die Akademie in München. 1861/1862 entstanden seine ersten historischen Bilder. 1862 reiste er nach London und Paris, 1863, 1864 und 1866 nach Italien 1867/1868 entstanden die „Sieben Todsünden" (später „Pest in Florenz" genannt), 1868 die „Modernen Amoretten". 1869 erfolgte (nach Ankauf des in Rom entstandenen Gemäldes „Julia auf der Bahre" durch Franz Joseph I.) Makarts Berufung nach Wien, wo ihm in einem Nebengebäude der einstigen Kunsterzgießerei (4, Gußhausstraße 25; Anton Dominik Fernkorn) auf Staatskosten ein Atelier (Makartatelier) eingerichtet wurde. 1870 versah Makart das Arbeitszimmer im Palais des Kunstmäzens Nikolaus Dumba mit einem Deckenbild, 1870 arbeitete er für das Hoyos- und Helfertpalais, bereitete aber auch sein erstes großes Hauptwerk, „Venedig huldigt Caterina Cornaro", vor (1873). Den Winter 1875/1876 verbrachte Makart mit Rudolf Huber und Carl Leopold Müller in Ägypten (wo er in Kairo mit Lenbach zusammentraf). 1877 begab er sich nach Belgien und in die Niederlande, 1877/1878 nach Spanien und Marokko, 1878 entstand das Gemälde „Einzug Karls V. in Antwerpen". Am 15. März 1876 wurde Makart zum Professor und am 7. Dezember 1878 zum Leiter der Spezialschule für Historienmalerei an der Akademie der bildenden Künste ernannt. Im selben Jahr beschloss er seine Arbeit an den fünf zusammengehörenden Schmalbildern „Die fünf Sinne", an denen er ab 1874 gearbeitet hatte. Am 27. April 1879 stand Makart an der Spitze des von ihm mit 14.000 Mitwirkenden glanzvoll arrangierten Huldigungsfestzugs anläßlich der Silberhochzeit des Kaiserpaars und damit am Höhepunkt seines Lebens (Makartfestzug). Das 1880 geschaffene Bild „Jagdzug der Diana" markiert einen nicht zu übersehenden Stilwandel. 1880-1882 war Makart Vorstand der Genossenschaft bildender Künstler (Künstlerhaus). Für das Kunsthistorische Museum schuf er zwölf Lünettenbilder. In seinem Atelier kam es zu rauschenden Festen, an denen die bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit teilnahmen. Makart vereinigte in seiner Persönlichkeit das Pathos der Monumentalmalerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die Vorliebe für große Feste und eine Farben- und Sinnenfreudigkeit, die aus den Vorbildern der Barockzeit schöpft; seine Bedeutung wird allerdings häufig überschätzt. Atelier und Nachlass wurden am 26. März 1885 versteigert. Makartdenkmal, Makartgasse, Makartstil, Makartstrauß.

Literatur

  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 6. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Gerbert Frodl: Hans Makart. Monographie und Werkverzeichnis. Salzburg / Wien: Residenz-Verlag 1974, S. 447 ff. (umfassendes Literaturverzeichnis)
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 310 ff.
  • Emil Pirchan: Hans Makart. Wien: Bergland-Verlag 1954 (Bibliographie)
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2)
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 3: Geschichte der Architektur in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1973 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/3)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 10. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 116 ff. und Register
  • Makart. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 23. Juni bis 17. September 1972. [Triumph einer schönen Epoche]. Baden-Baden: Staatliche Kunsthalle 1972
  • Hans Makart und der Historismus in Budapest, Prag und Wien. Ausstellung in Schloss Halbturn, 29. April - 26. Oktober 1986. Eisenstadt: Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung XII/1 1986
  • Hans Makart. Entwürfe und Phantasien [Ausstellung 17. April - 29. Juni 1975 in der Hermesvilla, Wien und 27. Juli - 15. Oktober 1975 in der Residenzgalerie, Salzburg]. Salzburg: Residenz-Verlag 1975
  • Hans Makart: Gemälde aus Salzburger Sammlungen. Residenzgalerie Salzburg, 5. Juni - 18. Oktober 1987. Salzburg: Residenzgalerie 1987
  • Brigitte Heinzl: Hans Makart. Beiträge zu einer Monographie. In: Mitteilungen der Österreichischen Galerie 15 (1971), Nr. 59, S. 74 ff.
  • Zdenko von Kraft: Wiens berühmte Zaungäste. Graz [u.a.]: Stocker 1978, S. 139 ff.
  • Günther Berger: Der Malerfürst in der Gußhausstraße Topographischer Beitrag. In: Wiener Geschichtsblätter 45 (1990), S. 171 ff.
  • Günther Berger: Der Dekorateur der Monarchie. In: Wiener Zeitung, Extra, 26.05.1980, S. 7
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1), Register
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 2: 1880-1916, Glanz und Elend. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1987, S. 550 ff.
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 91, 144 f.
  • Andreas Streit [Hg.]: Katalog des künstlerischen Nachlasses und der Kunst- und Antiquitätensammlung von Hans Makart. Wien: Waldheim 1885
  • Richard H. Kastner: Wandlungen einer Kultstätte. In: Alte und moderne Kunst. Österreichische Zeitschrift für Kunst, Kunsthandwerk und Wohnkultur 21 (1966), Heft 11. S. 24 ff.
  • Dietmar Grieser: Alte Häuser - Große Namen. Ein Wien-Buch. St. Pölten / Wien: Verlag Niederösterreichisches Pressehaus 1988, S. 75 ff.
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 183 f.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 17.05.1990
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 371
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 150
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 39