Leopold Haselsteiner
Leopold Haselsteiner, * 6. Oktober 1899 Weidling bei St. Pölten, † 16. Oktober 1943 Straubing, Straßenbahnbediensteter, Widerstandskämpfer.
Biografie
Leopold Haselsteiner diente im [Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als Soldat und befand sich bis September 1919 in italienischer Kriegsgefangenschaft. Im Juli 1925 trat er als Gleisarbeiter in den Dienst der Wiener Straßenbahnen, ab Oktober 1928 war er als Schaffner dem Betriebsbahnhof Favoriten zugeteilt. Politisch engagierte er sich in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und im Republikanischen Schutzbund.
In der Zeit des Nationalsozialismus war Haselsteiner in einer kommunistischen "Betriebszelle" in seiner Arbeitsstätte tätig, verbreitete kommunistische Flugschriften und hob Beiträge für die "Rote Hilfe" ein. Er wurde im Juni 1942 von der Gestapo erfasst und am 23. Jänner 1943 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt. Die Todesstrafe wurde schließlich in eine Zuchthausstrafe umgewandelt, die er in Straubing (Bayern) zu verbüßen hatte. Dort starb er im Oktober 1943.
Sein Name befindet sich auf einer Gedenktafel für sieben hingerichtete Straßenbahner am Gelände des Betriebsbahnhofs Favoriten in 10., Gudrunstraße 153−159. Außerdem ist sein Name auf einer Gedenktafel beim Betriebsbahnhof Erdberg verzeichnet.
Literatur
- Walter Farthofer: Tramway Geschichte(n). Die Wiener Straßenbahner im Kampf gegen den grünen und braunen Faschismus. 3. Aufl. Wien: ÖGB Verlag 2015, S. 306 f.
- Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934−1945. Eine Dokumentation. Hg. von Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 2. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 341