Leopold IV. der Freigebige
Leopold IV. der Freigebige, * um 1108, † 18. Oktober 1141 Kloster Niederaltaich, Bayern (Stift Heiligenkreuz, Niederösterreich), Babenberger, Markgraf von Österreich (1136-1141 [Anerkennung in der Mark 1137]), Herzog von Bayern (1139-1141), Sohn Leopolds III., Gattin Maria, Tochter König Sobieslaws von Böhmen († nach 1138).
Nach dem Tod seines Vaters brachen in der Familie Streitigkeiten über die (von Leopold III. nicht geregelte) Nachfolge aus. Markgraf wurde letztlich nicht Adalbert (aus der ersten Ehe Leopolds III.; † Ende 1138), sondern dessen jüngerer Halbbruder Leopold. Er schloss 1137 mit dem Bischof von Passau den berühmt gewordenen Tauschvertrag von Mautern ab, in welchem der Markgraf die Peterskirche in Wien und die übrigen Gotteshäuser in der Wiener Pfarre dem vom Bischof bestellten Pfarrer unterstellte und dafür die an die Stadt grenzende Hälfte des Ausstattungsguts („dos") der Wiener Pfarre erhielt. 1139 verlieh der Stauferkönig Konrad III. das Herzogtum Bayern (das den Welfen aberkannt worden war) an Leopold IV., der sich dort trotz heftigen Widerstands der welfischen Partei behaupten konnte. Als er 1141 im Alter von 33 Jahren starb, folgte ihm sein jüngerer Bruder Heinrich II. Jasomirgott.
Literatur
- Karl Lechner: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976 - 1246. Wien / Graz [u.a.]: Böhlau 1976 (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, 23), S. 142 ff.
- Floridus Röhrig: Der heilige Leopold. Landesfürst und Staatssymbol. Stift Klosterneuburg, 30. März - 3. November 1985. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abt. III/2 - Kulturabteilung 1985 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 155), S. 71 f.
- Fritz Eheim: Zur Geschichte der Beinamen der Babenberger. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich 26 (1955), S. 153 ff.