Tauschvertrag von Mautern

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Tauschvertrag von Mautern 1137
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Politisches Ereignis
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1137 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Thema Bistum
VeranstalterVeranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt Nein
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  23317
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Stephanskirche, Erzdiözese Wien
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.11.2022 durch WIEN1.lanm08son
BildnameName des Bildes Tauschvertrag-Mautern.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Tauschvertrag von Mautern 1137

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Im sogenannten Tauschvertrag von Mautern (Niederösterreich) vereinbarten Markgraf Leopold IV. und Bischof Reginmar von Passau im Jahre 1137, dass die babenbergische Eigenkirche St. Peter (ecclesia Beati Petri) der (bischöflichen) Pfarre von Wien unterstellt wird, ebenso auch alle anderen Kirchen und Bethäuser des Ortes. Der Markgraf erhält dafür im Tausch einen Weingarten am Wartberg sowie die Hälfte der Pfarrausstattung außerhalb der "civitas" (= des ummauerten Siedlungsbereichs) mit Ausnahme jener Grundstücke ("curtiloci"), auf denen sich Unterkünfte ("stabula") befinden.

Eine Wiener Pfarre ist in dem Dokument erstmals belegt. Mit diesem Ausgleich zwischen dem Bischof von Passau und dem Babenberger Markgrafen wurde eine kanonische Territorialpfarre etabliert. Der Pfarrsprengel umfasste das gesamte Wiener Siedlungsgebiet. In der Urkunde wird Wien erstmals als „civitas" bezeichnet. Die Einzelheiten lassen verschiedene Deutungen zu. Die dem Wiener Pfarrer verbliebene Hälfte des Pfarrguts ist sehr wahrscheinlich auf die Vorstadt Wieden (althochdeutsch widum, lateinisch dos = Ausstattungsgut) zu beziehen. 1147 erfolgte die Weihe eines neu erbauten Gotteshauses von St. Stephan.

Die Verhandlungen, die schließlich zu diesem Vertrag führten, dürften bereits unter Leopold III. geführt worden sein, der damit die Basis für den Ausbau Wiens zu einem babenbergischen Herrschaftszentrum legte. Nach dem kurzzeitigen Anfall des Herzogtums Bayern an die Babenberger konnte Heinrich II. ab der Mitte des 12. Jahrhunderts auf diesem Fundament weiter bauen und Wien unter anderem nach Regensburger Vorbild zur Stadt ausbauen.

Quellen

Literatur

  • Klaus Lohrmann / Ferdinand Opll: Regesten zur Frühgeschichte von Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien [u.a.] 1981 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 10), Nummer 64
  • Ferdinand Opll: Die Wiener Stephanskirche vor ihrer Erstnennung. In Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 75 (2019), S. 153-179
  • Richard Perger: 850 Jahre Tauschvertrag von Mautern. In: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte 28 (1987), Nummer 3, S. 34 ff.