Leopold Oser

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Oser, Leopold
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ.-Prof., Dr. med., Dr. chir., Mag. obstet., Hofrat
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  26143
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. Juli 1839
GeburtsortOrt der Geburt Nikolsburg
SterbedatumSterbedatum 22. August 1910
SterbeortSterbeort Gainfarn bei Wien
BerufBeruf Internist, Arzt
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone

  • Vorsitzender des Niederösterreichischen Landessanitätsrats (1905)

Oser Leopold, * 27. Juli. 1839 Nikolsburg, Mähren (Mikulov, Tschechische Republik), † 22. August 1910 Gainfarn bei Wien, Internist.

Biografie

Nach Studien der Medizin an der Universität Wien in den Jahren 1856 bis 1861, unter anderem bei Carl von Rokitansky, Joseph Skoda und Johann Oppolzer promovierte Oser 1862 zum Doktor der Medizin und Chirurgie sowie zum Mag. obstet. (Geburtshilfe). Danach war er fünf Jahre lang als Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus tätig, wo er ab 1866 die Choleraabteilung leitete. Dort führte er die Einspritzung von Wasser unter die Haut von Cholerakranken ein, um deren Austrocknung zu verhindern.

Nach seiner Habilitation für Innere Medizin an der Universität Wien im Jahr 1872 erfolgte auf Vorschlag von Skoda Osers Ernennung zum Primararzt im Rothschildspital, das er bis zu seinem Tod leitete. Gleichzeitig wirkte er auch als Abteilungsvorstand an der 1872 gegründeten Wiener Allgemeinen Poliklinik, deren Mitbegründer er war. 1874 wurde Oser Mitglied des Niederösterreichischen Landessanitätsrats und ab 1905 dessen Vorsitzender. 1885 wurde der Internist außerordentlicher Professor für Innere Medizin und erhielt 1902 den Titel Ordinarius. Als einer der ersten hielt er Vorlesungen über Krankheiten des Verdauungstraktes.

Sein Hauptarbeitsgebiet bildeten die Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. 1875 hatte er als wesentliche Erleichterung bei der Gastroskopie eine flexible Magensonde ("Oser'scher Magenschlauch") anstelle des starren Rohrs eingeführt. Sein Hauptwerk war die Abhandlung über "Die Erkrankungen der Pankreas" im "Handbuch der speziellen Pathologie und Therapie" (1898) von Hermann Nothnagel. 1907 wurde Leopold Oser Mitglied des Kuratoriums der Nathaniel Freiherr von Rothschild'schen Stiftung für Nervenkranke.

Zu Ehren des Internisten wurde 1917 im Arkadenhof der Universität Wien das Oserdenkmal enthüllt und 1932 in Großjedlersdorf die Osergasse benannt.

Literatur

  • Biographisches Jahrbuch für Altertumskunde (Nekrologe). Leipzig: Reisland 1913
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892 ff.
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Michael Heindl / Ruth Koblizek: 125 Jahre Rothschild-Spital. Donnerskirchen: Dagobert 1998
  • Ruth Koblizek/ Gernot Schnaberth: 50 Jahre Schlaganfallzentrum Rosenhügel. 90 Jahre Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien. Wien 2002, S. 38
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 7. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1977, S. 258
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Hubert Partitsch: Österreicher aus sudetendeutschem Stamme. Band 3: Professoren der Wiener Universität, der Wiener Technischen Hochschule und der Montanistischen Hochschule in Leoben. Wien: Verlag der Typographischen Anstalt 1966, S. 147
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 470
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1910/1911 Wien: Selbstverlag der Universität 1910, S. 52 ff. (Werkverzeichnis)
  • Erich E. Deimer: Chronik der Allgemeinen Poliklinik in Wien im Spiegel der Medizin- und Sozialgeschichte. Wien: Göschl 1989, S. 50 f.
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967, S. 45 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 60 (1910), S. 2072 f.
  • Neue Freie Presse 22.08.1910
  • Illustriertes Österreichisches Journal, 01.09.1910

Weblinks