Leopold Zobel
Zobel Leopold, * 29. September 1907 Wien 13, Amalienstraße 3, † 27. März 1942 Konzentrationslager Flossenbürg, Maler.
Verließ nach sechs Jahren das humanistische Gymnasium (Ried, Oberösterreich, beziehungsweise Wien 13, Fichtnergasse 15), besuchte dann das Kleine Priesterseminar in Linz, widmete sich jedoch ab etwa 1930 ausschließlich der Malerei. In Ermangelung einer anderen Lebensgrundlage hauste er in einer Schrebergartenhütte am Himmelhof, wo er Ziegen hielt.
Als Zubesserung porträtierte er Besucher der Ober-Sankt-Veiter Gaststätten, arbeitete zeitweise aber auch als Glasmaler.
Zobel war ein hochbegabter Autodidakt, der außerordentlich detailreich, feinsinnig durchkomponierte Landschafts- und Porträtbilder schuf. Aufgrund seiner christlich-pazifistischen und künstlerisch-unangepassten Lebenshaltung kam er dem Einberufungsbefehl zur deutschen Wehrmacht nicht nach, wurde verhaftet und verstarb (nach Zwischenstationen in der Roßauer Kaserne und im Arbeitslager Ober-Lanzendorf) im Konzentrationslager.
Erhalten sind nur fünf Ölbilder, zwei Aquarelle und ein Bleistiftzeichnung; die meisten seiner Werke verschwanden im Zuge der Verhaftung.
Literatur
- Gerhard Weissenbacher: Leopold Zobel 1907-1942. Eine Spurensuche. Wien: Selbstverlag 1993