Gedenktafel Leopold Zobel
48° 11' 10.73" N, 16° 17' 18.45" E zur Karte im Wien Kulturgut
Am 26. November 2008 wurde im Bundesgymnasium Fichtnergasse in 13., Fichtnergasse 15 eine Gedenktafel enthüllt, die an den Maler und ehemaligen Schüler Leopold Zobel erinnert. Während des Nationalsozialismus kam der überzeugte Pazifist dem Einberufungsbefehl zur Wehrmacht nicht nach, wurde verhaftet und im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet. Die Tafel wurde in Zusammenarbeit mit der Bezirksvertretung im Schulhaus angebracht. Die Enthüllung fand im Rahmen einer Gedenkfeier statt, die in ein mehrmonatiges Schulprojekt zur NS-Zeit eingebettet war.
Der Text der Tafel lautet:
"Leopold Zobel
29.9.1907–27.3.19424. bis 6. Klasse im BG
Fichtnergasse, begabter Maler,
lebte in bescheidensten
Verhältnissen.
Mitglied und Leiter einer
Jugendturngruppe beim
Ober-St. Veiter 'Reichsbund Sport'.
Als überzeugter Kriegsdienstverweigerer im
Lainzer Tiergarten verborgen,
1941 von Nachbarn verraten.
'Asozialenlager' in Ober-Lanzendorf,
KZ Mauthausen,
umgekommen im KZ Flossenbürg."
Der Kunsterzieher Gerhard Weissenbacher hatte bereits in den frühen 1990er Jahren im Rahmen der Bildnerischen Erziehung begonnen, sich gemeinsam mit SchülerInnen mit dem Leben und Werk Leopold Zobels zu beschäftigen. Daraus war eine Broschüre entstanden, die Grundlage für die Gedenktafel war.
Literatur
- Gerhard Weissenbacher: Zobel. Eine Spurensuche. Wien: Selbstverlag 1993
- Der Freiheitskämpfer 26 (2008) S. 6
- Schülerprojekt "ausgeschult" und "widerständig". In: religion.orf.at [Stand: 17.12.2017]