Lilli Wolff

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Lilli (Wilhelmine) Wolff
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Wolff, Lilli
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Wolff, Wilhelmine
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50448
GNDGemeindsame Normdatei 1247319024
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 14. Mai 1896
GeburtsortOrt der Geburt Köln
SterbedatumSterbedatum 1983
SterbeortSterbeort Dallas
BerufBeruf Modeschneiderin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 23.09.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes LilliWolff.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Lilli (Wilhelmine) Wolff
  • 1., Annagasse 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lilli Wolff, *14. Mai1896 Köln, † 1983 Dallas, Texas/USA, Modeschneiderin.

Biografie

Lilli Wolff kam 1896 in Köln auf die Welt und stammte aus einer streng gläubigen jüdischen Familie. Weil sie sich weigerte, am Samstag (Sabbath) zu arbeiten, wurde sie bei ihrer ersten Lehrstelle im Kaufhaus Gerstl gekündigt. Ab 1919 besuchte sie die Kunstgewerbeschule und 1920 eröffnete sie zusammen mit ihrer Freundin Meta Schmitt einen Modesalon in Köln, wo sie als Modeschneiderin arbeitete und bis zu 40 Angestellte hatte. Ab 1938 wurde sie aufgrund ihrer jüdischen Abstammung enteignet und Meta Schmitt als Alleineigentümerin bestellt.

Die Schauspielerin Dorothea Neff − eine weitere Freundin von Lilli Wolff und Kritikerin des Regimes − hatte inzwischen einen Vertrag in Wien abgeschlossen und wollte Wolff in die Donaumetropole bringen. Diese hatte allerdings in Berlin schon einen Arbeitsplatz als Kostümbildnerin am jüdischen Theater und blieb ebendort. Als 1941 das Leben für Jüdinnen und Juden in Deutschland zu gefährlich wurde, beschloss Lilli Wolff, zu Dorothea Neff nach Wien zu reisen. Um ihre Freundin nicht zu gefährden, meldete sie sich beim Wiener Polizeipräsidium, das ihr eine "Judenwohnung" zuteilte. Im Oktober desselben Jahres erhielt sie die Anweisung, sich für eine Reise vorzubereiten. Der Deportation konnte sie entgehen, weil Neff sie bis zum Kriegsende in ihrer Wohnung in der Annagasse versteckte. Nach dem Krieg emigrierte Wolff in die USA, wo sie sich − zusammen mit der ehemaligen Partnerin ihres Kölner Modesalons Martha Driessen – in Dallas eine neue Existenz aufbaute. 1983 starb sie in Dallas.

Felix Mitterer machte Lilli Wolffs Schicksal in der NS-Zeit zum Thema seines 2011 im Volkstheater uraufgeführten Dramas "Du bleibst bei mir". 2023 widmete sich Jürgen Pettinger in "Dorothea. Queere Heldin unterm Hakenkreuz" Dorothea Neffs und Lili Wolffs Zeit während des Nationalsozialismus.

Literatur

  • Jürgen Pettinger: Dorothea. Queere Heldin unterm Hakenkreuz. Wien: Kremayr & Scheriau 2023
  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien: Böhlau Verlag Wien Köln Weimar 2016, S. 3592

Weblinks