Annagasse
48° 12' 15.10" N, 16° 22' 20.69" E zur Karte im Wien Kulturgut
Annagasse (1.), Nebengasse der Kärntner Straße, als Pippingerstraße bereits 1290 urkundlich genannt (vielleicht nach dem Bürger Leopold Pipping benannt, der 1208 erwähnt wird und wahrscheinlich das Areal parzellierte). Nach der Erbauung der Annakirche (1) wurde ein Teil der Gasse nach dieser benannt (St. Annagasse erstmals 1547, Annagasse erstmals 1701), um 1750 wurde auch die restliche Pippingerstraße einbezogen.
Gebäude:
- Nummer 2 (Kärntner Straße 41): Esterházypalais.
- Nummer 4: Kremsmünsterhof.
- Nummer 6: Herzogenburger Hof.
- Nummer 8: Täuberlhof.
- Nummer 10 (Batthyánysches Haus) und 12: im Kern 18. Jahrhundert.
- Nummer 14: im Kern 17. Jahrhundert (Umbau durch Karl Ehmann 1814, klassizistische Hauszeichen "Zum blauen Karpfen").
- Nummer 16: "Zur blauen Kugel", erbaut 1710.
- Nummer 18: erbaut um 1730 (Richtung J. L. von Hildebrandts).
- Nummer 20: (Seilerstätte 30): Erzherzog-Carl-Palais (Gießhaus, Dorotheum).
Auf der gegenüberliegenden (stadtseitigen) Straßenseite:
- Nummer 3, 3A, 3B: Annakirche und Kloster (Annenhof, Annakeller, Neues Elysium).
- Nummer 5: Kleinmariazeller Hof.
- Nummer 7: Mailberger Hof.
- Nummer 9: erbaut erstes Viertel 18. Jahrhundert.
- Nummer 11: Zur schwarzen Katze, erbaut 1715.
Die Gebäude dieser Straßenseite reichen teilweise in die Johannesgasse (zum Beispiel Durchhaus Annagasse 3-3a Johannesgasse 4).
Bedeutende Bewohner:
- Viktor Silberer (Nummer 3: Sterbehaus; Annenhof),
- Franz Schalk (Nummer 4: Wohnhaus),
- Kardinal Leopold Graf Kollonitsch (Nummer 7: Wohnhaus während der zweiten Türkenbelagerung) und
- Albert von Camesina (Nummer 16: Geburts- und Sterbehaus).
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) 1-3 und gerade ONr. 2-10: Pfarre St. Augustin; ungerade ONr. ab 5 und gerade ONr. ab 12: Pfarre St. Stefan
- ab 1908: Pfarre St. Augustin
Bilder
Quellen
Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Annagasse
Literatur
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 8 ff.
- Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 30 ff
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 446
- Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 51
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 9 f.
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziellichArchitektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 88 f.
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 82
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 41 ff
- Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 132 ff