Lothar Fürth
Lothar Fürth, * 3. Februar 1897, Wien, † 3. April 1938, Wien, Arzt.
Lothar Fürth war der Sohn von Julius Fürth und seiner Gattin Albertine Fürth, geborene Rosenberg.[1] Lothar Fürth promovierte am 11. Mai 1922 an der Universität Wien zum Doktor der Medizin.[2] Am 15. Juni 1917 trat Lothar Fürth aus der Israelitischen Kultusgemeinde Wien aus und ließ sich am 22. Juni 1917 in der Evangelischen Stadtpfarre Evangelisch A.B. taufen.[3] Er heiratete in erster Ehe am 8. November 1922 in Wien Marguerite Senhein († 10. April 1931 Wien) und in zweiter Ehe am 2. März 1934 in Wien Susanne Sophie Beständig (* 28. April 1904 Wien).[4] Lothar Fürth führte nach dem Tod seines Vaters, Julius Fürth, das europaweit berühmte Sanatorium Fürth bis zu dessen Liquidation durch die Nationalsozialisten im April 1938 weiter.
Infolge antijüdischer Ausschreitungen begingen Lothar und Susanne Fürth gemeinsam in ihrer Wohnung, Wien 8, Buchfeldgasse 13 am 3. April 1938 durch Injizieren von Gift Selbstmord. Am 5. April 1938 erschien die Todesanzeige von Emil und Ida Beständig, den Eltern von Susanne Fürth, in der Neuen Freien Presse.[5] Die Feuerbestattung erfolgte am 7. April 1938 in der Feuerhalle am Wiener Zentralfriedhof.[6] Das Sanatorium Fürth wurde arisiert und ging in den Besitz des Deutschen Reiches über.
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Stadt- und Landesarchiv, Altmatriken, Israelitische Kultusgemeinde, B1/1 - Geburtenbuch Wien: Band 30 Stadt, 407/1897.
- ↑ Genteam, Mediziner in Wien.
- ↑ Georg Gaugusch: Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938. Band 1. Wien. Wien: Amalthea-Signum Verlag 2011, S. 830.
- ↑ Georg Gaugusch: Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938. Band 1. Wien. Wien: Amalthea-Signum Verlag 2011, S. 830.
- ↑ Neue Freie Presse Morgenblatt, 05.04.1938, S. 20; Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1 - Totenbeschaubefunde; Grabanweisungen: J.A.-Zl. 12.393/1938 und 12.394/1938.
- ↑ Georg Gaugusch: Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938. Band 1. Wien. Wien: Amalthea-Signum Verlag 2011, S. 830.