Lucy Kieselhausen

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Kieselhausen, Lucy
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Kieselhausen, Lucie
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  368574
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1897
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 27. Dezember 1927
SterbeortSterbeort Berlin
BerufBeruf Tänzerin, Schauspielerin, Sängerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Erster Weltkrieg
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Recherche
Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm09was
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Lucy Kieselhausen, * 1897 Wien, † 27. Dezember 1927 Berlin, Tänzerin, Schauspielerin, Sängerin.

Biografie

Lucy Kieselhausens genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Unterschiedliche Quellen geben 1900 als Geburtsjahr an, zeigenössische Quellen berichten aber 1913 von ihr als 16-Jährige, was ein Geburtsjahr von um 1897 annehmen lässt. Lucy Kieselhausen war die Tochter eines Schweizers und einer geborenen Baronin Buda, mehr Informationen zu ihrer Kindheit lassen sich allerdings nicht finden. Sie nahm zunächst bei Karl Raimund, einem Solotänzer der Wiener Hofoper, Unterricht und anschließend bei Grete Wiesenthal. 1913 debütierte sie erstmals erfolgreich mit einem Tanzprogramm in Wien, für das Adolf Loos die Bühnenraumgestaltung für ihre Tanzabende besorgte und Franz von Bayros ihre Kostüme entwarf. Im folgenden Jahr ging sie nach Berlin, wo sie ebenso erfolgreich auftrat und ließ sich in weiterer Folge in Deutschland nieder. 1917 heiratete sie den preußischen Oberstleutnant Freiherr von Pritzelwitz, von dem sie sich allerdings nach einem halben Jahr wieder scheiden ließ.

Gegen Ende des Krieges kehrte sie nach Wien zurück und veranstaltete bereits im Jänner 1918 im großen Konzerthaussaal einen Tanzabend unter Mitwirkung ihres ehemaligen Lehrers Karl Raimund, mit dem sie auch später noch in dieser Form auftrat. Zudem hatte sie Auftritte im Ronacher und nahm ein Engagement am neu gegründeten "Modernen Theater" an, wo sie erstmals Sprechrollen verkörperte. 1918 war sie privat in einen "Spielhöllenskandal" verwickelt, bei dem sie in ihrer gemieteten Wohnung in der 1., Rauhensteingasse 3 eine Spielergesellschaft zum illegalen Glücksspiel empfing, Butter und Rahm, die zu dieser Zeit knapp waren, an ihre Gäste reichte, sowie die Wohnung trotz geltender Gaseinschränkung hell beleuchtete. Die Gesellschaft wurde von der Polizei aufgelöst.

Zu dieser Zeit spielte sie auch erstmals in Filmen mit: Tausend und eine Frau (1918), Die siebente Großmacht (1919) und Erdgeist (1922/23). Sie ging dann nach Paris und veranstaltete dort als "Wiener Tänzerin" in Kostümen der Wiener Werkstätte zwei erfolgreiche Abende im Theater Champs d´Elysees . Zudem hatte sie erfolgreiche Auftritte in London und und sollte ein Engagement in den USA annehmen, das sie allerdings aufgrund einer Erkrankung nicht mehr akzeptierte. Sie kehrte nach Berlin zurück und trat zwei Jahre lang nicht auf. In der Zwischenzeit nahm sie Gesangsunterricht und debütierte 1924 erstmals ebenso erfolgreich als Singspielerin in einer Operette. Kieselhausen sprach vier Sprachen und konnte dieses Wissen für eine Gesangskarriere nutzen. Neben ihrer tänzerischen Karriere verfasste sie das Tanzdrama "Salambo", das von Heinz Tiessen vertont wurde.

Beim Versuch, sich die Haare mit Benzin zu entfetten, entzündeten sich die Dämpfe am Badeofen und Kieselhausen starb in weitere Folge am 27.12.1927 an den schweren Brandwunden, die ihr bei der Explosion zugefügt wurden.


Quellen

Literatur

Weblinks


Lucy Kieselhausen im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.