Ludwig Adamovich (Sohn)

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Adamovich, Ludwig
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ.-Prof., Dr.iur., Sektionschef, Dr. h. c. mult.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37132
GNDGemeindsame Normdatei 119070022
Wikidata Q1874139
GeburtsdatumDatum der Geburt 24. August 1932
GeburtsortOrt der Geburt Innsbruck
SterbedatumSterbedatum 16. Juni 2024
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Jurist, Beamter
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
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Letzte Änderung am 19.06.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Verfassungsgerichtshof – Präsident (1984 bis 2002)
  • Universität Graz – Professor für öffentliches Recht (1974 bis 1977)
  • Leiter des Verfassungsdienstes im Bundeskanzleramt (1976 bis 1977)
  • Leiter der Sektion Verfassungsdienst im Bundeskanzleramt (1977 bis 1984)

  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 14. August 1974)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 13. April 1987)
  • Großkreuz des Verdienstordens der BRD (Übernahme: 16. März 1990)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 15. November 1989)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien mit dem Stern (Verleihung: 5. August 1997, Übernahme: 13. Oktober 1997)
  • Wilhelm-Hartel-Preis (Verleihung: 1995)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 19. Juni 1997)
  • Franz-Gschnitzer-Preis (Verleihung: 1996)
  • Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1998)
  • Friedrich Torberg-Medaille (Verleihung: 2002)


Ludwig Adamovich, * 24. August 1932 Innsbruck, † 16. Juni 2024, Verfassungsjurist, Beamter.

Biografie

Ludwig Adamovich wuchs in Graz und Wien auf. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1954 zum Dr. iur. 1955 begann er seine berufliche Tätigkeit im Verwaltungsdienst des Landes Niederösterreich, wechselte aber 1956 in den Verfassungsdienst des Bundeskanzleramts. 1973 habilitierte er sich an der Universität Wien für Verfassungsrecht und Verfassungspolitik, 1974 erhielt er eine Professur für öffentliches Recht an der Universität Graz. Nach seinem Ausscheiden verlieh ihm diese Hochschule eine Honorarprofessur.

1976 kehrte Adamovich als Leiter des Verfassungsdienstes an den Ballhausplatz zurück, 1977 avancierte er zum Sektionschef der gleichnamigen Sektion im Bundeskanzleramt. 1984 wurde der Jurist zum Präsidenten des österreichischen Verfassungsgerichtshofes berufen. Er verblieb in dieser Funktion bis 2002. In seine Amtszeit fiel unter anderem die 2001 ergangene Entscheidung zum Ortstafelstreit zugunsten der Anliegen der slowenischen Minderheit in Kärnten. Den Bundespräsidenten Heinz Fischer und Alexander Van der Bellen diente er seit 2004 als ehrenamtlicher Berater in Verfassungsfragen.

2008 wurde er zum Leiter einer Evaluierungskommission zum Entführungsfall Natascha Kampusch ernannt mit dem Ziel, allfällige Ermittlungsfehler aufzudecken. Nach einer Äußerung über die Lebenssituation Kampuschs vor ihrer Entführung brachte deren Mutter gegen den Juristen eine zivilrechtliche Klage wegen übler Nachrede ein, von der er aber 2010 in letzter Instanz freigesprochen wurde.

2013 wurde Adamovich Vorsitzender des Unabhängigen Parteien-Transparenz-Senats, einer beim Bundeskanzleramt eingerichteten Behörde zur Verhängung von Geldbußen und Geldstrafen bei Verstößen gegen bestimmte Regelungen des Parteiengesetzes.

Daneben hat Ludwig Adamovich eine Reihe von Aufsätzen und Büchern zu Verfassungs- und Verwaltungsfragen publiziert, darunter die Neubearbeitung des "Handbuchs des österreichischen Verfassungsrechts" (6. Auflage, 1971), gemeinsam mit Bernd-Christian Funk die Werke "Allgemeines Verwaltungsrecht" (1980) und "Österreichisches Verfassungsrecht" (1982), gemeinsam mit drei anderen Juristen das "Österreichische Staatsrecht" (vier Bände, 1997–2009), "Eine neue Republik? Gedanken zur Verfassungsreform" (2004), "Der Weg zum allgemeinen und gleichen Wahlrecht" (2008) und zuletzt die Autobiografie "Erinnerungen eines Nonkonformisten" (2011).

Quellen

Literatur


Literatur von und über Ludwig Adamovich im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus

Weblinks