Ludwig Dillmann
Ludwig Dillmann, * 1873 Wien, † ??, Architekt, Stadtbaumeister.
Biografie
Ludwig Dillmann plante Industrie- und Wohnbauten in Wien und Umgebung. Sein architekturhistorisch bedeutendster Bau war das gemeinsam mit Carl Brodhag entworfene Projekt der "Argentor Werke". 1894 ließ die Firma "Argentor Werke" in der Kaiserstraße 83 von der Firma Stagl & Brodhag ein Wohn- und Verwaltungsgebäude und gleichzeitig einen sechsgeschoßigen Hofquertrakt errichten. Im Jahr 1902 wurde an den Hoftrakt in Richtung Wimbergergasse 24 eine neue Fabrik angebaut. Den Zubau plante Carl Brodhag 1901 als symmetrischen, sechsgeschoßigen Ständerbau. Brodhag verstarb allerdings bereits im Jahr 1901 im Alter von nur 42 Jahren. Seine Firma wurde von Ludwig Dillmann weitergeführt.
Dillmann übernahm auch die Weiterführung des Projekts "Argentor Werke": "Gegenüber Brodhag, der die Ausführung des Gebäudes als Eisen-Monier-Konstruktion vorgesehen hatte, wurde von Dillmann insofern eine Umplanung vorgenommen, als die Errichtung der Fabrik nunmehr als Stahlbetonkonstruktion im sogenannten System Hennebique erfolgte. Diese neue Konstruktionsweise, die sich vor allem auf die Ausführung der Geschoßdecken und Unterzüge auswirkte, erlaubte eine besondere Ausbildung der Deckenlager, wodurch bei den Fenstern der Lichteinfallwinkel in den Innenräumen vergrößert werden konnte. Ausgewogene Proportionen im Zusammenhang mit den verschiedenen Materialien verliehen der Fabrik insgesamt ein ästhetisches, repräsentatives Erscheinungsbild. Durch die von Dillmann vorgesehene neue Konstruktionsweise entstand darüber hinaus einer der ersten Stahlbetonbauten Wiens."[1]
Ludwig Dillmann war mit Leopoldine, geborene Puchar, verheiratet und verzog am 22. Oktober 1904 von seiner Wiener Wohnadresse (Wien 7, Siebensterngasse 29) nach Mauer/Öhling (Niederösterreich) verzogen. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Werke
- Fabriksgebäude: Argentor Werke, Wien7, Wimbergergasse 24, 1902
- Zinshaus: Wien 15, Robert-Hamerling-Gasse 12, 1902
- Vorstadtvilla: Villa Weber, Purkersdorf, Waldgasse 6, 1899
Einzelnachweise
- ↑ Architekturlexikon Wien zum Eintrag "Carl Brodhag": Architektenlexikon: Carl Brodhag